Wie Dauerstress das Gehirn verändert

Unser Gehirn reagiert äusserst sensibel auf Dauerstress und belastende Lebenssituationen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bei permanenten Stress einige Bereiche im Gehirn welche für das rationale Denken zuständig sind, schrumpfen können.

Stress beeinflusst das Gehirn

Gleichzeitig werden Regionen im Gehirn überaktiv, die negative Gefühle hervorrufen. So werden bei dauerhaftem Stress Ängste und Selbstzweifel mitunter zum Lebensinhalt von Menschen den chronischen Stress ausgesetzt sind.

Stress im Büro wird dauerhaft

Nicht nur meditierende wissen: Ständige Anspannung kann dramatische Auswirkungen auf die Funktionsweise des Gehirns haben. Wird Stress chronisch und der Druck aus dem Berufsalltag oder Privatleben dauerhaft, wird der Körper mit Stresshormonen geflutet. Diese beeinflussen direkt unser Gehirnorgan.

Dauerhafter Stress schädigt Zellen

Forscher vermuten, dass die Botenstoffe, welche bei Stress ausgeschüttet werden, letztendlich dafür sorgen, dass Zellen verkümmern. Insbesondere die im Hippocampus (siehe Bild: 1). Dies ist eine Region im Gehirn, die Erinnerungen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis überführen.

Das Gehirn bei Dauerstress. Quelle: GEOkompakt Nr. 40

Weitere Bereiche die von Dauerstress im Gehirn betroffen sind, sind Bereiche des Frontallappens (2). Dieser ist für die rationale Bewertung von Stresssituationen zuständig. Dies kann ein Grund sein, weshalb Betroffene immer schwerer fällt, Situationen vernünftig einzuschätzen und Positives in Erinnerung zu behalten.

Angst durch chronischen Stress

Bei chronischem Stress übernimmt das Angstzentrum, die Amygdala (3) zunehmend die Kontrolle über das Denken und Fühlen. Oft ist zu beobachten, dass vor allem negative Bewertungen im Bewusstsein sich festsetzen, was den wahrgenommenen Stress noch verstärkt.

Wird Stress dauerhaft, ist das Gehirn immer weniger in der Lage, den Spiegel der Stresshormone zu regulieren. Die Folge: immer mehr dieser Botenstoffe gelangen ins Blut. Eine Spirale kommt in den Gang, die schwer zu durchbrechen ist. Oft sind Burnout oder eine Depression die Folge.

Wege aus dem Dauerstress

Durch Achtsamkeit und Meditation lernt der Mensch, seinen Körper, aber auch seine Gedanken und Gefühle besser wahrzunehmen. Dabei wird geübt, Abstand zu diesen Wahrnehmungen zu erlangen, um sich nicht mit den Gedanken, körperlichen Symptomen von Stress oder auch Gefühlen zu identifizieren. Zugleich werden Entspannungstechniken erlernt, um die dauerhafte Stresserregung abzuschwächen und nach und nach in Zustände der Entspannung zu gelangen.

Yoga hilft bei chronischem Stress

Dabei helfen die Techniken des Hatha-Yoga, um bei dauerhafter Stressbelastung Abstand von den Gedanken und Gefühlen zu bekommen und dem Geist und Körper zu entspannen. Atemübungen (vor allem Betonung der Ausatmung), Konzentrationsübungen und sanfte Körperübungen des Yoga bringen so Erleichterung vom Dauerstress.

Auszeit nehmen

In einer Auszeit kann der vom Stress betroffene Abstand vom Alltag gewinnen, Yoga und Meditation erlernen und auch sein verhalten kritisch reflektieren. So kann zum Beispiel schon eine kurze Auszeit im Kloster über ein Wochenende hilfreich sein, einen ersten Schritt zu einem stressfreieren Leben zu tun.

Text wurde inspiriert von GEOkompakt, Nr. 40. Leseempfehlung: Ott, Meditation für Skeptiker. Das könnte Sie auch interessieren: Meditation verändert das Gehirn

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