6 Tipps für mehr Klarheit und weniger Stress

Wir fühlen uns oft gestresst und gehetzt weil wir uns nicht selten selber sabotieren. Denn meist ist es nicht die Situation, die uns Stress bereitet, sondern unsere innere Haltung dazu. Eingeschliffene Verhaltens- und Denkmuster lösen sich zwar nicht von heute auf morgen auf. Verändern können wir dennoch etwas.

Diese 6 Tipps aus der Achtsamkeit und dem Yoga helfen, Stress nicht erst entstehen zu lassen bzw. entspannter mit ihm umzugehen:

1. Von der Wolke schauen

Wenn wir mitten im Stress sind oder uns unsicher fühlen, wie wir reagieren sollen, fehlt uns oft der nötige Abstand zum Geschehen. Nur so können wir jedoch vernünftig und gelassen reagieren. Andernfalls verschlimmern wir die Situation, wenn wir kurzfristig und kurzsichtig denken.

Was ich durch den Yoga gelernt habe: Ich stelle mich dann drei Meter neben mich und beobachte mich. Ein simpler aber hoch wirksamer Trick um achtsam, das heisst ohne Bewertung eine Situation zu betrachten. Oder ich schaue von oben auf mich, wie wenn ich auf einer Wolke wäre.

Es ist uns möglich, gedanklich bewusst in eine dritte Position, die sogenannte Meta-Position einzunehmen. Auf diese Weise können wir unser Denken, Fühlen und unsere inneren Dialoge distanzierter betrachten. Wir erkennen so die tatsächliche Relevanz der kleinen und mittleren Dramen, die wir jeden Tag bewältigen. Und können aus einer distanzierten Betrachtung unserer Selbst besser erkennen, klarer sehen und angemessene Schlüsse ziehen. Um so klüger und eigenverantwortlich zu reagieren.

2. Zuständigkeit prüfen

Wir verlieren bei Stress oft sehr viel Energie, da wir uns immer wieder in Probleme verwickeln lassen, die nicht unsere sind. Oder auch umgekehrt, weil wir nicht angemessen für unsere Ziele und Bedürfnisse Verantwortung übernehmen.

Ein Beispiel: Ein Freund schildert Ihnen seine Probleme seiner Beziehung. Sie hören geduldig zu, immer wieder. Diskutieren, sagen Ihre Meinung, hören wieder zu. Mit dem Ergebnis, dass er nichts ändert und Sie die schwierige Beziehung hautnah mitbekommen, ohne dass sich etwas ändert und Sie sich aufregen, dass Ihr Freund nichts, von dem was Sie besprochen haben, umsetzt. Wessen Angelegenheit ist es? Ihre? Die Ihres Freundes? Oder ist dessen Partnerin verantwortlich? Klar ist auf jeden Fall: Es ist nicht Ihre! Geniessen Sie den Tag, machen Sie Dinge die Ihnen guttun, aber hören Sie auf, Ihre Zeit mit den Beziehungsproblemen Ihres Freundes zu vergeuden (natürlich machen Sie Ihm das mitfühlend und wertschätzend klar und beenden die Beziehung nicht im Streit).

Aber auch umgekehrt: Ihre Projektarbeit wird nicht ausreichend honoriert. Ist das die Angelegenheit Ihres Kunden? Oder die Ihres Partners, dem Sie jeden Abend damit behelligen? Es ist Ihre Angelegenheit! Klären Sie es sachlich und professionell. Hier benötigt es Achtsamkeit und einen kritischen Umgang mit seinen Gedanken und Vorstellungen.

3. Auf Gedankeninseln reisen

Eine Gedankeninsel kann ein Retter in der Not sein. Wenn es zu stressig wird, der Druck und die innere Anspannung zu gross wird, kann es helfen, für einen kurzen Moment die Macht Ihrer Fantasie zu nutzen um der Anspannung zu entfliehen. Eine Gedankeninsel ist eine Vorstellung von einem Ort, an den Sie sich gerne zurückziehen. Der Garten Ihrer Kindheit, ein Strand an dem Sie schon einmal schönen Urlaub verbrachten, ein schönes Zimmer.

Versuchen Sie sich den Ort sinnlich vorzustellen, nutzen Sie Ihre Sinne: das Plätschern der Wellen, der leichte Wind, der Duft der Pflanzen, das angenehme Stimmengemurmel aus dem Innenhof. So lenken Sie sich von störenden oder belastenden Gedanken ab. Löst es das Problem? Nein, aber Sie können so Abstand gewinnen und Kraft sammeln um eben das Problem in Ruhe zu einem späteren Zeitpunkt anzugehen. Diese einfache Meditation hilft kurzfristig, sich nicht in einem Gedankenkarussell zu verlieren

4. Neutrale Worte wählen

Unter Druck neigen wir dazu, zu verallgemeinern, Dinge zu persönlich zu nehmen oder andere Menschen missverstehen. Häufig benutze Signalwörter sind in diesem Zusammenhang „immer“, „nie“, „alles“. Oder auch starke Glaubenssätze wie „Mir gelingt einfach nichts.“

Weitere Formulierungen, die Stress verursachen sind gedankliche „Wenn…. dann“ Konstruktionen. Oder „Entweder … oder“ Sätze.

All das schränkt unsere Wahrnehmung für andere Möglichkeiten, kreative Verknüpfungen oder Alternativen ein. Üben Sie, solche selbstabwertende Superlative und Bewertungen gegen neutrale Worte wie „gelegentlich“, „manches“, „öfter“ oder „sowohl als auch“ einzutauschen. Das bedarf sicherlich einiger Übung, aber Sie werden mit der Zeit merken: Unser denken wird freundlicher und der Blick auf Dinge weniger negativ und realistischer. Bei einem Stress-Workshop Glaubenssätze auflösen.

5. Fehler umarmen

Unsere Erziehung, unsere Schulerfahrung, unsere gesamte Gesellschaft lehrt uns: Fehler machen ist nicht gut. Ich bin der Meinung: Wenn wir Fehler machen, haben wir uns wahrscheinlich auf etwas Neues eingelassen. Wunderbar, wir leben noch!! Nur Tote sind perfekt – nicht umsonst heisst das lateinische Wort perfectus übersetzt „vollendet. Und nichts ist langweiliger, oder? Solange wir Leben sind wir unvollendet und dürfen üben!

6. Sich nach dem Glück strecken

Stillstand und das Verharren am falschen Ort verursachen mehr Stress und Frustration als wir denken. Der erste Schritt zur Veränderung: Strecken Sie sich nach Ihrem Glück und Ihrem Träumen! Erlauben Sie sich, das unmögliche auszusprechen!

Sie möchten Bereichsleiter werden? Oder sich selbstständig machen? Oder gerade das Gegenteil? Die Karriere zugunsten von ehrenamtlichem Engagement und mehr Zeit für sich zurückfahren? Knacken Sie Barrieren im Kopf und mögliche „Denkverbote“.

Suchen Sie sich Ziele, die Sie in Unruhe versetzen. Wenn Sie beim Aussprechen erröten, sind Sie auf dem richtigen Weg!

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