Detox nach Ayurveda: Mit Ayurveda entgiften und den Körper und Geist reinigen. Eine bewusste innere Reinigung hat eine grosse und lange Tradition in vielen Kulturen der Welt. Das Christentum kennt zum Beispiel die vierzehntägige Fastenzeit vor Ostern als Wochen des bewussten Verzichtes und der Besinnung. Dieser Artikel über Ayurveda Detox gibt praktische Tipps und Unterstützung für Ihre Reinigungskur.
Beim Detox, also der natürlichen Entgiftung und Reinigung, helfen dem Körper abgelagerte schädliche Stoffe wieder auszuscheiden. Dadurch werden die körpereigenen Zellen, das Gewebe und die Organe wieder leistungsfähig.
Der Ayurveda, das Jahrtausendealte Wissen vom Leben, bietet für die innere Entgiftung, Reinigung und Stärkung viel Prozeduren an, welche sehr ausgereift sind. Sicherlich ist davon die mehrwöchige Panchakarma-Kur die bekannteste und bedeutsamste. Diese „königliche Kur“ bedarf jedoch einer ärztlichen Betreuung und viel Zeit und ist nicht für eine Entgiftungs-Kur im Alltag ausgelegt.
Der Ayurveda hält noch andere hoch entwickelte Detox-Praktiken bereit. Von denen einige als in den Alltag eingebaute Kur sehr hilfreich sein kann. Dabei ist wichtig zu beachten, dass Verfahren zur Entgiftung, Reinigung und Stärkung des Körpers nicht auf die Schnelle geschehen oder gar „nebenher“ gemacht werden können.
Es sollte, wenn möglich zumindest eine teilweise Auszeit dafür reserviert werden. Denn nur wenn man sein Leben auch auf die Entgiftung und Reinigung einstellt, kann sich die intensive Wirkung der Detox-Kur auch entfalten.
Warum ist Entgiftung wichtig?
Schädliche Stoffe und Stoffansammlungen kommen auf verschiedenste Weie in unseren Körper. So spielen die zunehmende Umweltvergiftung, unsere ungesunde Ernährung durch Fertiggerichte, chemisch behandelte Nahrungsmittel, Zucker, künstliche Zusatzstoffe usw. oder durch chemische Reaktionen im Organismus eine Rolle.
Die Gelehrten des Ayurveda erkannten früh, dass die Entgiftung des Körpers essentiell für die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit ist. Dabei gibt es ein zentrales Konzept im Ayurveda, wenn es um Vergiftung und Entgiftung geht.
Ama: Ein zentraler Begriff im Ayurveda wenn es um Vergiftung geht
Ama kann wörtlich mit „nicht gekocht“, also unverdaut übersetzt werden. Von Ama spricht man, wenn Nahrung nicht ausreichend verarbeitet werden konnte und sich eben die unverabreiten Nahrungsrückstände im Körper ablagern. Dieses Konzept erkannte tausende Jahre später der Arzt Otto Buchinger (1878 – 1966) und bezeichnete es mit dem Wort Schlacke.
Es hilft, Buchingers Idee zu verstehen, bevor wir einen tieferen Einstig in die Ayurvedische Lehre wagen. Buchinger verstand Schlacken als Substanzen, die vom Körper nicht verwertet werden können. Sie bleiben im Körper zurück und schaden ihn dadurch mittelfristig. Aus dieser Erkenntnis entwickelt er das Heilfasten zur Entgiftung. Diese Idee ist in der Schulmedizin sehr umstritten bzw. wird von vielen Vertretern abgelehnt.
Schlacke aus schulmedizinischer Sicht
Gegen die grundsätzliche Vorstellung, dass es schädliche Ablagerungen gibt, lässt sich auch aus naturwissenschaftlichem Standpunkt wenig einwenden. Es ist erweisen, dass der Körper durch die Nahrung Giftstoffe aufnimmt und im Stoffwechsel giftige Zwischen- und Endprodukte anfallen. Diese werden nach ihren Umwandlungen in der Leber, über Galle und Harn ausgeschieden. Aus schulmedizinischer Sicht werden unterstützende Maßnahmen für diese Funktionen als nicht notwendig erachtet – vorausgesetzt die beteiligten Organe sind gesund. Störungen der Entgiftung und Ausscheidung werden in der wissenschaftlichen Medizin dann angenommen, wenn die betreffenden Stoffe im Blut oder in anderen Geweben in erhöhter Konzentration auftreten. Dies ist zum Beispiel bei Schädigungen der Leber oder der Nieren regelmäßig der Fall.
Auch die wissenschaftliche Medizin kennt Krankheiten, die durch Stoffablagerungen im Gewebe verursacht sind, z. B. Cholesterin und Kalk bei Arteriosklerose, Uratkristalle bei Gicht oder Proteine bei vielen neurodegenerativen Erkrankungen. Die Schulmedizinische Sicht kann jedoch nicht nachweisen, wie diese Schadstoffe, an deren Beseitigung der Körper scheitert, durch Methoden der Entschlackung ausgeleitet werden sollen.
Was sind Schlacken
Was kann nun als Schlacken bezeichnet werden? Industriell verarbeitet Nahrungsmittel mit ihrer veränderten Zusammensetzung an Kohlenhydraten, Fetten und Eiweissen und synthetischen Zusatzstoffen sind dem Körper fremd. Er möchte diese Stoffe schnell wieder los werden. Dazu produziert er im Darm Schleim um körperfremde Stoffe zu umhüllen und auszuscheiden. Weitere körperfremde und schädliche Stoffe sind beispielsweise Toxine, Allergene und eben unverdauliche Nahrungsbestandteile.
Auch Reststoffe aus dem Stoffwechsel lassen sich als Schlacken bezeichnen. Diese lagern sich ebenfalls im Gewebe und den Zellen ab. Das bekannteste Beispiel hierzu sind Säuren. Diese sind enorm schädlich für den Körper und belasten ihn sehr. Das Blut soll die Substanzen die schädlich sind dahin transportieren, wo sie entsorgt werden können. Zum Beispiel in die Lunge, wo Kohlensäure abgeatmet werden kann oder in die Nieren, welche Säuren zusammen mit Harn ausscheidet.
Viele schädliche Stoffe werden zudem über den Darm ausgeschieden. Auch die Haut ist ein wichtiger Ort, der mit seinem Schweiss und Talgdrüsen Schadstoffe nach aussen transportiert.
Nicht alle Stoffwechselrückstände können vollständig abtransportiert werden. Manche werden zu Salzen umgewandelt, die sich im Körper ablagern. So setzt sich zum Beispiel überschüssige Harnsäure als Salz in Gelenken ab, was zu Gicht führen kann.
Im Alter schlechtere Entsorgung von Schadstoffen
Mit zunhemendem Alter funktionieren die Entsorgungsmechnismen des Körpers immer wenige rgut. Dadurch nehmen Schlacken, Toxine und Säuren in den Geweben zu. Dies wiederum führt dazu, dass unser Gesundheit auf vielfältige Weise beeinträchtigt wird.
Ama und Schlacken: Unverdautes, das den Körper belastet
Im Ayurveda entspricht das Konzept von Schlacken Ama. Dies ist jedoch viel gründlicher und tiefgehender ausgearbeitet als es bspw. Buchinger beschrieb. Um ein Verständnis von Ayurveda und dessen Sichtweise auf Gesundheit und Krankheit zu erlangen, ist Ama fundamental.
In Ayurvedischen Schriften wird Ama als gefährlichstes krankmachendes Prinzip im Organismus beschrieben. So gut wie alle Krankheiten lassen sich direkt oder indirekt auf Ama zurückführen. Ein Synonym von Krankheit bedeutet im Ayurveda Amaya, „aus Ama entstanden“.
Auf moderne Krankheitsbilder angewendet, kann Ama als Ursache für rheumatische Erkrankungen, Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten gesehen werden.
Das Konzept Ama und Agni im Ayurveda
Nach ayurvedischer Vorstellung bildet sich als erstes Verdauungsprodukt Rasa („Nährsaft“). Aus diesem folgen in aufeinanderfolgenden verfeinerten Schritten weitere Dhatus („Gewebe“) des Organismus.
Wenn nun aufgrund zu schwachen Verdauungsfeuers (Agni) Rasa nicht weiter verdaut und verfeinert wird, sammelt sich nicht oder nur unvollständig verdaute Substanz als Ama im Magen ab (Amashaya).
Dadurch wird ersichtlich, wie wichtig das Konzept des Agni im Ayurveda ist. Nicht „Du bist, was Du isst“, sondern „Du bist, was Du verdaust“ ist die Grundregel. Selbst das beste Essen, das am liebevollsten Zubereitete Menü mit edlen Zutaten kann schädlich sein, wenn die Verdauung nicht richtig funktioniert und das Feuer nicht richtig (oder zu viel) brennt.
Stoffwechselrückstände durch zu viel Stress
Zurück zu Ama. Dieses kann sich aus verschiedenen Ursachen bilden. Ein häufiger Grund ist falsche, also nicht auf die Konstitution abgestimmte Ernährung oder übermässigen Stress (da Vata, das Luft-/Raum-Element durch zu viel Bewegung wie Computerarbeit, zu viel Gespräche, Hektik usw. sich erhöht und so direkt auf das Verdauungsfeuer negativ einwirkt).
Ama hat dabei Eigenschaften von weiss, klebrig, übelriechend, kalt, schwer und unrein. Jeder, der schon mal morgens seine Zunge nach einem „sündigen“ Abendessen geschabt hat, kennt diese Eigenschaften aus nächster Nähe.
Etwas Ama ist in Ordnung
Wenn sich Ama hin und wieder bildet, ist dies zunächst einmal wenig problematisch. Unser Magendarmtrakt kann normalerweise Ama umgehend auf natürliche Weise wieder ausscheiden wenn er nicht überlastet ist.
Dies ist der Fall, wenn wir zu viel Nahrung in zu kurzen Abständen zu uns nehmen. Oder wenn wir zu viel Stress ausgesetzt sind und eine ungesunde Lebensroutine haben. Dann ist unser Organismus mit der Verdauung überlastet, es entsteht Ama und dieses kann nicht ausgeschieden werden.
Eine ungesunde Lebensroutine ist zum Beispiel, wenn wir zu viel Fettes und Süsses essen, zu viel Alkohol trinken (wonach es uns gerade bei dauerhaftem Stress dürstet), nicht genügend schlafen und uns nicht ausreichend bewegen. Also letztendlich dann, wenn wir viel Stress haben und nicht mehr zur Ruhe kommen.
Die Lösung ist einfach: Dem Körper genügend Zeit und Ruhe geben, dass er gut verdauen kann. Dabei spielt wie bereits oben erwähnt das Stärken des Verdauungsfeuers Agni eine zentrale Rolle zur Ausleitung von Ama eine Rolle.
Ama und die Doshas Pitta, Vata und Kapha
Laut ayurvedischer Lehre ist im Organismus abgelagertes Ama erst einmal nicht bedrohlich. Kritisch wird es, wenn Ama sich mit den Doshas Vata, Pitta und Kapha verbindet.
Ein Beispiel: Ama kann sich in der Lunge festsetzen. Dort wird Kapha in seinem Hauptsitz gestört, Wenn sich Kapha nun im Atemorgan mit Ama verbindet, kommt es zu einem Krankheitsbild, welches der Ayurveda schon vor tausenden Jahren beschrieben hat: Es entsteht fester Schleim, der einen perfekten Nährboden für Bakterien bildet. Und so die Ursache für chronisch wiederkehrende Bronchitis sein kann.
Ayurvedische Zungendiagnose um Ama zu erkennen
Neben der Ayurvedischen Pulsdiagnose (der Puls vermittelt feinere Zusammenhänge des Nervensystems und repräsentiert speziell das Prana Vata im menschlichen Körper) lernen wir viel über eine Diagnose der Zunge. Diese repräsentiert als Teil des Magen-Darm-Traktes speziell den Zustand unserer Verdauungs- und Stoffwechselkraft Agni und der Stoffwechselrückstände Ama.
Die Zunge verändert sich täglich gemäß Ernährungsverhalten und Verdauungslage. Dabei achte ich bei meiner Konstitutionsanalyse und Anamnese auf folgende Parameter:
Zungenkörper: Wie ist sein Volumen, die Oberfläche, Farbe und Bewegung? Aber auch die Feuchtigkeit – ist die Zunge trocken oder feucht, schleimig oder klar – gibt gute Auskunft im Hinblick auf die Doshas und Ama. Weiter ist der Zungenbelag von außerordentlichen Bedeutung um Ama zu erkennen. Welches Zungendrittel ist wie belegt, wie sind die Farben? Zu guter Letzt schaue ich auch auf die Zungenunterseite um Farben zu identifizieren und den Zustand der Venen zu begutachten.
Die gesunde Zunge ist mittelgroß, ihre Oberfläche glatt und rissfrei, sie ist gut durchfeuchtet ohne Schleim. Die Farbe der Zunge ist blassrot, der Belag hell und dünn und die Unterzungenvenen sind in Ruhe kaum sichtbar. Abweichungen davon lassen eine Erhöhung eines Dohas, eine Störung von Agni und Ama erkennen.
Beseitigung von Stoffwechselschlacken
Es gibt im Ayurveda die Reinigungstherapie Shodana, die alle Organe und Gewebe entgiften kann.
Insbesondere bei in unserer Gesellschaft häufig vorkommenden Erkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck, Magenschleimhautentzündung, Reizdarm und andere Verdauungsstörungen (die oft auch im Zusammenhang mit erhöhter dauerhafter Stressbelastung auftreten können) hat sich diese Therapie als besonders wirksam herausgestellt. Shodana kann als stationäre Kur aber auch als ambulante Behandlung durchgeführt werden.
Wann es notwendig erscheint, den Körper zu unterstützen: Anzeichen von Ama
In der Achtsamkeit lernen wir, neben unserem Geist auch unseren Körper bewusst wahrzunehmen. Körper und Geist senden uns ständig Signale. Sie mahnen uns, wenn wir dringend eine Reinigungskur benötigen.
Der Ayurveda definiert dabei zehn Anzeichen, wenn Ama mit sich mindestens einem Dosha verbindet. Diese sind (zitiert nach Vagbhata, einem Verfasser wichtiger Ayurvedischer Schriften):
- Verstopfung der Körperkanäle (srotodha)
- Schwäche (bala)
- Schwere im Gemüt oder in Körperteilen
- Keine Bewegung im Körper (Vata, das Bewegungsprinzip ist inaktiv)
- Lethargie, Antriebsarmut
- Verdauungsstörungen
- Speichelansammlung im Mund (Spuckdrang)
- Ansammlung von Abfallprodukten (Mala, zum Beispiel bei Untergehendem Stuhl)
- Geschmacksverlust oder Appetitlosigkeit
- Erschöpfung, ohne etwas Anstrengendes getan zu haben
Sollten fünf oder mehr dieser Symptome auftauchen, ist laut Ayurveda ein Detox-Programm notwendig. Bitte beachten Sie, dass Sie auf jeden Fall einen Arzt zur Rate ziehen sollten.
Schadstoffe lassen Ama plötzlich auftreten
Wenn zudem der Körper mit Schadstoffen überlastet ist, treten die Symptome plötzlich auf und sind deutlich stärker ausgeprägt als bei schleichender Ama-Ansammlung. Schadstoffe sind z.B.
- Umweltgifte
- Antibiotika
- Schwermetalle
- Toxine aus Bakterien oder Lebensmittel
Ama Test zum Erkennen ob in meinem Körper Ama angesammelt hat
Vergeben Sie 1 – 5 Punkte (1: kaum, 5: sehr) zu folgenden Aussagen:
- Nach dem Aufwachen morgens kann ich meine Finger nicht richtig zur Faust schliessen
- Spätestens zwei Stunden nach dem Aufstehen fühle ich mich schon wieder müde
- Mein Immunsystem ist schwach und ich habe häufig Erkältungen
- Nach dem Essen fühle ich mich, als ob ich Steine im Bauch hätte
- Ich habe oft Verstopfung
- Ich habe keinen Schwung, neue Dinge auszuprobieren
- Ich habe häufig Durst, aber wenig Appetit
- Meine Zunge ist belegt und ich habe ständig einen schlechten Geschmack im Mund
- Schon nach geringer Anstrengung fühle ich mich erschöpft
- Mein Herz ist gesund, aber ich habe oft geschwollene Füsse und Beine
- Ich fühle mich tagsüber müde, auch wenn ich genug geschlafen habe
- Mein Rücken fühlt sich morgens steif und unbeweglich an
Auswertung: 49 – 60 Punkte: sehr hoher Ama-Anteil, 37 – 40 Punkte: mässig hoher Anteil, 25 – 36 Punkte. Mittel, 12 – 24 Punkte: minimal. Wenn Ihr Ergebnis anzeigt, dass sie mässig hohes Ama haben, kann ein Detox-Programm auch zu Hause durchgeführt werden. Dieser Test ersetzt keinen Arzt-Besuch! Quelle: Dr. Annette Müller-Leisgang
Detox-Kur gegen leichte bis mässige Ama-Beschwerden
Ayurveda empfiehlt folgende Massnahmen um den Körper zu entgiften und ihn von überschüssigen Schlacken zu befreien. Idealerweise in Abstimmung mit einem Arzt oder qualifizierten Ayurveda Ernährungsberater.
Agni, das Verdauungsfeuer anregen
Trinken Sie heisses Wasser, gleich zu Beginn des Tages und über den Tag verteilt. Ideal ist hier für ca. 20 Minuten abgekochtes Wasser
Trinken Sie mehrere Schlucke warmes Wasser mit ca. ½ – 1 Teelöffel Trikatu. Trikatu, die „Dreierschärfe“ besteht aus Ingwer, schwarzem Pfeffer und Langpfeffer und reinigt gründlich die feinstofflichen Transportkanäle Srotas. Achtung: Personen bei denen das Pitta-Dosha (Feuer) ausgeprägt ist, sind achtsam, da es dieses Dosha erhöht.
Gewürze, die die Verdauung anregen sind u.a.: Koriander, Nelken, Kreuzkümmel, Kardamom, Zimt, Senf, Ingwer. Ayurveda Heilkräuter und Gewürze für eine gute Verdauung.
Unverträgliche Kombinationen vermeiden
Milch und Sahne nicht mit saurem, salzigen, Fisch, Fleisch und Alkohol mischen. Kein Müsli mit Obst, salziges Brot nicht zusammen mit Milchkaffee usw. Honig und Ghee nicht in gleichen Mengen zusammen essen. Joghurt nicht mit Zitrusfrüchten.
Eiskalte Getränke (im Ayurveda bitte grundsätzlich vermeiden) und Speisen nicht zusammen mit heissen Getränken und Speisen einnehmen
Milchprodukte möglichst meiden, sie blockieren sie Srotas, die feinstofflichen Kanäle im Körper
Ernährung Umstellen, um Ama zu vermeiden bzw. abzubauen
Feste Nahrung durch suppige Nahrung ersetzen. Zum Beispiel: Gemüsesuppen, Reissuppe, Dhal, Kitchari
Schwer verdauliche Nahrungsmittel meiden. Diese haben ähnliche Eigenschaften wie Ama: kalt, schwer, schleimig, klebrig
Viel trinken (warm!), z.B. Detox-Tee aus Ingwer, Brennnessel und Lemongras
Tägliche Routine anpassen
Vor 22.00 Uhr ins Bett gehen, früh aufstehen, Mittagsschlaf unbedingt vermeiden
Morgens nach dem Aufstehen die Zunge reinigen (Zungenschaber) und die Nase mit Salzwasser ausspülen
In Ruhe essen und danach noch fünf Minuten sitzen bleiben, Stress vermeiden wo möglich!
Nicht essen, bevor die letzte Mahlzeit verdaut ist. Dies ist in der Regel drei – vier Stunden nach der vorherigen Mahlzeit der Fall
Regelmässige Bewegung: Spazieren gehen, aktivierende Yoga-Praxis und Pranayama (z.B. Bhastrika oder Khabalabati)
Sorgen Sie für Entspannung und Ausgleich: Die spirituelle Therapie ist im Ayurveda genauso wichtig. Meditieren Sie, praktizieren Sie abends ein entspannendes Yoga-Programm, üben Sie sich in Achtsamkeit. Gehen Sie in die Natur, suchen Sie den Kontakt zu Tieren und Pflanzen.
Zu welcher Zeit Entgiften?
Eine Ayurveda Detox-Kur zur Reinigung ist sicherlich am Frühling sinnvoll. Zum einem, um die „Sünden“ der Weihnachtszeit und der dunklen Wintermonate – in denen man sich eher schwer und zu reichhaltig ernährt – wieder auszugleichen. Zeitgleich sind die Frühlingsmonate mit dem Erwachen der Natur ein gutes Signal für den Körper um etwas Neues zu beginnen.
Doch auch andere Jahresabschnitte eignen sich für eine bewusste Reinigung und Entgiftung. Ich persönlich habe gute Erfahrungen in abnehmenden Mond-Phasen gemacht, die das Loslassen des Körpers unterstützen.
Dabei benötige ich jedoch als empfindliche Vata-Konstitution (dazu später mehr), jedoch Wärme und Geborgenheit. Sonniges, warmes Wetter unterstützt mich dabei. Übrigens gab es im Christentum in früheren Zeiten nicht nur die erwähnet vorösterliche, sondern auch Fastenzeiten vor Weihnachten und anderen Terminen.
Nachhaltigkeit und Beständigkeit bei der Detox Kur
Immer wieder erfahre ich durch meine Klienten, welch wunderbare Wirkung der Ayurveda besitzt. Die grosse Herausforderung ist es, sich in Geduld zu üben und konsequent die vorgeschlagenen Massnahmen umzusetzen.
Ama entsteht nicht über Nacht und so kann es auch nicht schnell in zwei, drei Tagen abgebaut werden. Doch bereits nach wenigen Wochen zeigt sich die hervorragende Wirkung: Neue Energie durchströmt einen, man fühlt sich frisch, leicht und voller Tatendrang.
Die individuelle Konstitution bei der Detox-Kur berücksichtigen
Ich achte bei meinen Ayurvedischen Empfehlungen auch immer auf die jeweilige Konstitution meiner Klienten. Dies ist meines Erachtens der Schlüssel zum Erfolg einer erfolgreichen Detox-Kur.
Detox-Kur für Kapha: Trägheit überwinden
Personen, in denen die Elemente Wasser und Erde vorherrschen (Kapha-Dosha) neigen von Natur zur Trägheit und tun sich schwer mit Veränderungen. Sie benötigen besonders viel Anschub und auch etwas Druck um etwas zu ändern. Dies gelingt ihnen besonders gut in der Gruppe und mit Gleichgesinnten. Diese motivieren sie und der Gruppendruck bringt Schwung. Ich benutze bei Kapha oft auch eine „gepfefferte“ Sprache um ihnen die Konsequenzen ihres Tuns aufzuzeigen. Die Eigenschaften von Kapha sind u.a. schwer, klebrig, ölig-schleimig – Feuer hilft da, alte Strukturen im Denken und Verhalten aufzubrechen.
Ayurveda Detox bei Pitta: Nachsicht üben
Feurige Konstitutionen (Pitta-Dosha) sind sehr kritisch und hinterfragen vieles. Sie besitzen eine schnelle Auffassungsgabe und hohen Intellekt. Sind sie erst einmal überzeugt, sind sie sehr konsequent. Hier besteht die Herausforderung, Druck zu nehmen und ihnen mehr Selbstliebe zu ermöglichen. Sie dürfen lernen, dass das Leben nicht perfekt ist und dass sie trotz ihres Ehrgeizes und grossem Willen nicht alles Beherrschen. Ayurveda benötigt Zeit, Schritt für Schritt.
Vata benötigt Struktur bei einer Ayurveda Detox-Kur
Die vom Luft und Raum-Element geprägten Konstitutionen (Vata Dosha) sind sehr kreativ, sehr kommunikativ und haben sehr viele Ideen. Sie sind schnell begeistert, die Gefahr besteht, dass Sie sich verzetteln und nach kurzer Zeit schon wieder etwas Neues, etwas Besseres für sich entdeckt haben. Hier stütze ich, indem ich Ruhe und Struktur in die Beratung bringe. Sie sind schnell überfordert, bzw. verlieren sich schnell. Ich empfehle wenige Massnahmen, bespreche diese aber sehr akribisch mit ihnen. „Wann genau nehmen Sie Trikatu? An welchem Wochentag können Sie Yoga praktizieren? Wann und wie lange?“ etc und sorge dafür, dass sie es sich aufschreiben und Termine mit sich selbst ausmachen.
Ayurveda für ein gesundes Leben im Einklang
Es bedarf nicht viel, viel für unsere Gesundheit zu tun. Regelmässig durchgeführt, können die oben aufgeführten Massnahmen dafür sorgen, Ama zu entfernen und wieder mehr Lebenslust und -qualität durch eine Detox-Kur zu verspüren. Viel Freude wünsche ich Ihnen dabei!
Stefan Geisse ist Ayurvedischer Ernährungsberater und hat schon hunderte Menschen mit einer individuellen Konstitutionsanalyse und Ernährungsempfehlung beraten. Er ist zudem zertifizierter Gesundheitscoach (IHK) und Psychologischer Berater des Ayurveda, Yoga- und Meditationslehrer und in Yogatherapie ausgebildet. Er führt regelmässig Retreats und Auszeiten in Klöstern und anderen Orten durch in denen er das Wissen des Yoga und Ayurveda vermittelt.