Ayurveda Heilkräuter und Gewürze für ein gesundes Leben

Ayurveda und die dort beschriebenen Heilkräuter und Gewürze können Erkältungskrankheiten vermeiden, den Stoffwechsel regulieren und die allgemeine Energie steigern.

Der Ayurveda bietet dabei eine grosse Anzahl von wertvollen Kräutern und Gewürzen, die bei Bedarf schnell und sanft helfen – ganz ohne Nebenwirkungen. Aber auch zur Vorbeugung und Prophylaxe eigenen sich diese Heilkräuter: Die regelmässige oder zeitlich begrenzte kurweise Einnahme gewisser Kräuter kann Infekte vorbeugen. Aber auch die Verdauung anregen, den Stoffwechsel regulieren und das Energieniveau steigern.

Ayurveda Heilkräuter unterstützen das Immunsystem

Im Ayurveda werden auch Heilkräuter beschrieben, die Hormone balancieren und den Alterungsprozess verlangsamen können. Auch Menschen, die unter Stress leiden, können auf Ayurvedische Heilkräuter zurückgreifen und so ihr gestörtes Nervensystem wieder ausgleichen und regulieren.

Ayurveda Heilkräuter senken die Doshas

Dabei ist entscheidend, dass für eine erfolgreiche ayurvedische Behandlung Kenntnisse über die individuelle Konstitution 8Dosha) und den aktuellen Gesundheitszustand vorhanden sind. Eine Diagnose kann ein ausgebildeter Ayurveda-Therapeut stellen. Hier gibt es mehr Informationen zur Ayurvedischen Konstitutionsanalyse und Ernährungsberatung.

Zur Erhaltung der Gesundheit und Linderung kleinerer Beschwerden kann sich jedoch jeder selbst heilen – im Zweifel ist jedoch der Besuch eines Ayurveda-Arztes angeraten.

So neigen beispielsweise von Erde und Wasser dominierte Kapha-Konstitutionen gerne zu Übergewicht, langem Schlaf und einer Vorliebe für Milchprodukte. Die Entwicklung von schleimigen Erkältungen, Müdigkeit, schwacher Verdauung und mögliche Wassereinlagerungen sind fast schon vorprogrammiert. Ihnen helfen also scharfe und spitze Kräuter und Gewürze.

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[toggle title=“Ayurveda Heilkräuter: Gut zu wissen“]

Die Ayurvedischen Kräuter und Gewürze sind in unterschiedlichen Zubereitungsformen wie Pulver, Presslinge oder Kräuterweine erhältlich.

Meistens werden die Substanzen nach der Ernte getrocknet und dann fein gemahlen. Die gewonnenen Pulver (Churna) werden in Flüssigkeiten wie Wasser, Tee oder Milch eingerührt. Ihre Haltbarkeit ist fast unbegrenzt, das Aroma und manche Wirkstoffe nehmen aber mit dem Alter ab. Feine Gewürze sollten daher jährlich, Heilkräuter nach spätestens zwei Jahren ersetzt werden.

Im Ayurveda werden alle Substanzen nach einer speziellen Systematik klassifiziert. Dabei sind folgende Faktoren von besonderer Bedeutung:

Geschmack (Rasa, also süss, sauer, salzig, scharf, bitter und herb, jeder Geschmack vertritt zwei der fünf Elemente der Natur), Eigenschaften (Guna: heiss-kalt, trocken-feucht, leicht-schwer, träge-spitz), Wirkung nach der Verdauung (Vipaka, u.a. wird süss und salzig süss, sauer bleibt sauer, bitter und herb werden scharf, es gibt natürlich ausnahmen wie Pippali welches scharf schmeckt aber nach der Verdauung süss wird und somit die Schleimhäute weniger reizt), Thermische Kraft (Virya, erhitzende Substanzen öffnen Körperkanäle und stimulieren die Verdauung, kühlende Substanzen ziehen zusammen und verlangsamen Prozessem beruhigen, nähren und bauen auf) und zuletzt Dosha-Bezug und Wirkung (Karma, also das Gesamtbild hinsichtlich der Wirkung auf Vata, Pitta und Kapha)

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Ajwain, der Königskümmel für einen freien Bauch

Königskümmel hilft, schwere Nahrung (wie z.B. Fleisch, Käse, Kartoffel- oder Nudelgerichte oder Linsen) leichter zu verdauen. Königskümmel lindert Blähungen, Krämpfe und Völlegefühl. Auch können Unterleibsbeschwerden vor und während der Menstruation gemildert werden.

Dosha-Bezug: Vata und Kapha reduzierend

Anwendungsempfehlung: Zerstossen Sie die getrockneten Samen in einem Mörser und verrühren Sie einen halben Teelöffel mit etwas Ghee oder Olivenöl. Nehmen Sie die Mischung 1 – 3 mal täglich kurz vor den Mahlzeiten ein und trinken Sie direkt danach etwas heisses Wasser oder Ingwertee. Eine weitere traditionelle Anwendung ist die Dampfinhalation bei Erkältungen und schleimiger Bronchitis. Hierzu werden die zerstossenen Samen mit Wasser erhitzt und der entstehende Dampf 5 – 15 Minuten lang inhaliert.

Amalaki, indische Stachelbeere ist die Königin der Prävention

Amalaki gilt als das Verjüngungsmittel um Ayurveda. Die getrocknete Frucht unterstützt das Immunsystem, reduziert im Magen übermässige Säure, stärkt die Augen und gilt als Tonikum für Haut, Haare und Nägel.
Neben dem Fruchtpulver (Churna) sind u.a. die berühmte Rezeptur Chyavanprash erhältlich: Es ist ein stärkendes Fruchtmus mit zahlreichen Kräutern, Gewürzen, Honig, Ghee und Rohrzucker. Zudem ist Amalaki in der berühmten Dreifruchtmischung Triphala enthalten.

Vata-Bezug: alle drei Doshas reduzierend

Anwendungsempfehlung: Täglich morgens und abends je ein Teelöffel der pulverisierten Trockenfrucht (Amalaki Churna) in einem Glas warmen Wasser auflösen und getrennt von den Mahlzeiten trinken. Das Amla-Mus (ein gehäufter Teelöffel) wird am besten morgens zum Frühstück mit einer Tasse Ingwertee eingenommen.

Mit Ayurveda zur inneren Ruhe und Zufriedenheit

Ashwaganda, der indische Ginseng schenkt Kraft und Ruhe

Die Winterkirsche Ashwaganda zählt zu den bedeutendsten Pflanzen im Ayurveda. Ihre Wurzel gilt als Aufbaumittel für gesunde Muskulatur und Aphrodisiakum für eine gesunde Sexualität und Fortpflanzung. Ashwaganda stärkt das Nervensystem, lindert Atemnot, fördert den Schlaf und die Regeneration. Somit ist sie auch sehr gut bei stressbedingten Beschwerden einsetzbar.

Dosha-Bezug: Vata und Kapha reduzierend.

Anwendungsempfehlung: Ein Teelöffel Wurzelpulver (Ashwaganda Churna) ein paar Minuten lang in 250 ml Kuhmilch köcheln, ggf. mit einer Messerspitze Pippali-Langpfeffer – ein nährender Drink ideal m späten Nachmittag oder Abend vor dem Schlafengehen.

Brahmi, das Nabelkraut für den gesunden Geist

Brahmi gilt in der indischen Kultur als Heilig und wird verehrt wie keine zweite Pflanze. Im Ayurveda wird es als Nerventonikum zur Steigerung der Aufnahme und Konzentration und zum Ausgleich der Gemütslage eingesetzt. Ich habe sehr gute Erfahrungen bei stressgeplagten Menschen damit gemacht, es beruhigt den Geist und gibt mentale Stabilität auch in angespannten Situationen (natürlich bedarf es weiterer Massnahmen wie einen angepassten Lebensstil, Yoga, Meditation für eine vollumfängliche Wirkung).

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Dosha-Bezug: Vata und Kapha reduzierend

Anwendungsempfehlung: Ein Teelöffel des gemahlenen Nabelkrauts (Brahmi Churna) täglich in ein Glas heisses Wasser oder Milch und dazu ein halben Teelöffel Ghee.

Flohsamenschalen für die Darmgesundheit

Flohsamen quellen in Verbindung mit Wasser auf. Diese Wirkung hilft dem Darm einen höheren Dehnungsreiz zu erzeugen, womit der Stuhlgang gefördert wird. Zudem kann zu viel Wasser bei Durchfall gebunden werden. Die Schleimstoffe pflegen die Schleimhäute im ganzen Magen-Darm-Trakt.

Dosha-Bezug: Vata und Pitta reduzierend

Anwendungsempfehlung: 1 – 2 Esslöffel mit 300 ml Wasser zügig trinken (um so tiefere Darmabschnitte zu erreichen und dort aufzuquellen). Soll der Stuhl gebunden werden, sollte die Wassermenge nur die Hälft betragen. Die Flohsamenschalen können auch in das morgendliche Müsli eingefügt werden.

Guduchi für das Immunsystem

Die Rankepflanze Guducci ist ein wahrer Allrounder. Sie stärkt das Immunsystem und beugt Infekten vor. Ihre Bitterstoffe werden besonders von der Leber geschätzt, unterstützen die Verdauung und reinigen Blut und die Körpersäfte. Im traditionellen Ayurveda gilt Guducchi als grosse Hautheilpflanze. Vor allem in den infektreichen Wintermonaten ist Guducchi besonders Hilfreich um das Immunsystem zu unterstützen.

Dosha-Bezug: alle drei Doshas reduzierend

Anwendungsempfehlung: 1 Teelöffel in einem Glas warmen Wasser morgens trinken. Der bittere Geschmack kann durch das Kauen von Kardamom- oder Fenchelsamen schnell reguliert werden.

Kurkuma, die Gelbwurz als Entzündungshemmer

Es gibt wohl kaum eine Pflanze, zu der mehr wissenschaftliche Studien durchgeführt wurden. Kurkuma reinigt das Blut und wirkt Entzündungen entgegen Es schätzt die Leber, stärkt das Immunsystem und wirkt vielen Mikroorganismen entgegen. Kurkuma kann als Hausmittel bei kleinen Wunden und Hautreaktionen sowie Infekten der Atemwege und des Magen-Darm-Traktes eingesetzt werden.

Kurkuma, die Gelbwurz ist ein wichtiges Heilgewürz im Ayurveda
Turmeric powder and fresh roots

Dosha-Bezug: alle drei Doshas reduzierend

Anwendungsempfehlung: Sie können Kurkuma einfach in Ihre tägliche Ernährung einbauen. Verwandeln sie Gemüsegerichte mit Kokosmilch und Kurkuma zu wohlschmeckenden Curries. Bei akuten Infekten nehmen Sie 3 mal täglich einen halben Teelöffel zusammen mit einer Messerspitze Pippali-Langpfeffer in warmen Wasser eingerührt. Bei kleinen Wunden oder Hautausschlägen zeigt Kurkuma mit Honig oder Aloe Vera Gel verrührt sehr gute Ergebnisse. Achten Sie auf die stark färbende Wirkung – Textilien gut abdecken!

Pippali, der Langpfeffer für freie Atmung

Pippali gilt zusammen mit Ingwer als eine der besten Gewürzpflanzen bei Erkältungsinfekten. Er reduziert Schleim und fördert dessen Auswurf. Er regt das Verdauungsfeuer (Agni) an und verbrennt Rückstände aus unzureichender Verdauung (Ama). Im Unterschied zu anderen scharfen Gewürzen wie Chili oder Senf reizt Pippali kaum die Schleimhäute, was daher auch eine längerfristige Anwendung ermöglicht.

Dosha-Bezug: Vata und Kapha reduzierend

Anwendungsempfehlung: Schleim setzt sich gerne nachts in den Atemwegen und Nasennebenhöhlen fest, daher ist eine morgendliche Gabe von Pippali besonders wirksam. Einen halben Teelöffel des Pulvers (Pippali Churna) mit einem Teelöffel Honig in warmes Wasser oder Ingwertee einrühren, bei Bedarf drei mal täglich.

Shatavari, die Spargelwurzel für Frauen

Shatavari wird im Ayurveda gerne als Frauenheilpflanze betrachtet. Sie schützt alle Schleimhäute vor Entzündungen und beruhigt das Nervensystem. Vor einer geplanten Schwangerschaft wird sie zur Steigerung der Fruchtbarkeit verwendet, in den Wechseljahren hilft sie bei Beschwerden wie Hitze, Schlafstörungen und Trockenheit entgegen.

Dosha-Bezug: Vata und Pitta reduzierend

Anwendungsempfehlung: Klassisch wird ein Teelöffel des Pulvers (Shatavari Churna) in 200 ml Milch ein paar Minuten eingekocht und getrunken, ggf. kann bei starker Trockenheit ein Teelöffel Ghee und Shakara (Ayurveda Rohrzucker) zugefügt werden.

Tulsi, das heilige Basilikum für die Atemwege

Tulsi wird in Indien verwehrt und seit Jahrtausenden bei Beschwerden der Atemwege eingesetzt. Die Blätter beseitigen Schleim und Kapha und lindern Hustenreiz. Zugleich wird Tulsi zur nächtlichen Fiebersenkung empfohlen und wirkt verdauungsfördernd.

Dosha-Bezug: Vata und Kapha reduzierend

Anwendungsempfehlung: Ein Teelöffel des Kräuterpulvers (Tulsi Churna) in warmen Wasser mit ggf. mit einem Teelöffel Thymianhonig und einer Messerspitze Ingwerpulver trinken. Im Akutfall mehrmals täglich einsetzbar.

Ayurvedische Kräuter- und Gewürzmischungen

Ich habe zudem sehr gute Erfahrungen mit folgenden Ayurvedischen Kräuter-Mischungen gemacht. Zum einem Trikatu, eine berühmte scharfe Gewürzmischung im Ayurveda, die sich aus trockenem Ingwer, schwarzem Pfeffer und langem Pfeffer zusammensetzt. Sie wirkt stark erhitzend, regt die Zellzirkulation in allen Körperkanälen (Shrotas) an und fördert die Entschleimung. Täglich 1 – 3 mal je einen halben Teelöffel des Pulvers (Trikatu Churna) mit etwas Thymianhonig und warmen Wasser vermischt einnehmen.

Zum anderen Triphala, die Dreifruchtmischung. Sie gilt im Ayurveda als eine der wichtigsten Rasayana-Mischungen zur Regeneration. Sie unterstützt die Verdauung pflegt Haut und Haare und stärkt die Augen. Abends 2 Stunden vor dem Schlafen einen Teelöffel des Pulvers (Triphala Churna) in warmen Wasser angerührt trinken.

Wichtiger Hinweis: Diese Empfehlungen ersetzten keinen Arzt. Sollten Beschwerden länger als drei Tage anhalten oder sich gar verschlechtern, sollte unbedingt ein fachkundiger Therapeut oder Arzt aufgesucht werden. Schwangere, Kinder und chronisch erkrankte Menschen sollten vor Einnahme eine Therapeuten oder Arzt konsultieren. Dieser Artikel basiert auf den Beitrag „Die Ayurveda Hausapotheke von Ralph Steuernagel, erschienen im Ayurveda-Journal 02.2014.

Einführung in den Ayurveda

Eine Einfürhung in den Ayurbeda leicht verständlich

Ayurveda, das Jahrtausende Alte Wissen vom Leben hilft uns, entsprechend unserer Konstitution und den Gegebenheiten wie Jahreszeit, Lebensumstände und Alter zu leben. Doch was genau hat es mit dem Ayurveda auf sich? Was sind wichtige Regeln, welche ich bei meiner Ernährung wissen sollte? Was genau sind die Doshas, bin ich eine Vata-Konstitution oder doch eher Pita? Die leicht zu lesende Broschüre gibt einen einfachen und leicht verständlichen Einstieg in den Aurveda. Hier können sie die Ayueveda Broschüre ganz einfach online bestellen.


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