Bei Stress: Frisch in den Tag starten

Wer seinen Tag entspannt beginnt, ist am besten gegen Stress gewappnet. Packen sie den bevorstehenden Tag ausgeschlafen und mit neuer Energie an! Zur Entspannung tragen tagsüber bewusste Pausen und ausreichender und erholsamer Schlaf in der Nacht bei.

Stress aktiv bewältigen

Viele Menschen fühlen sich Stress oft hilflos ausgeliefert. Oft ist der Chef schuld, der Stau, die schwierige Ehe. Tatsächlich können wir aber die negativen Auswirkungen einer stressigen Überlastung gut abfedern. Dafür ist ein wichtiger erster Schritt, dass wir erkennen, dass wir selbst etwas gegen Stress tun können und selber für unsere Entspannung verantwortlich sind.

Eine recht einfache und dennoch sher wirksame Methode um Stress nicht zu gross werden zu lassen, ist, während des Tages genügend Ruhepausen einzulegen. Tipps bei akutem Stress

Bei Stress: Pausen einbauen

Ein guter Start in den Tag beginnt schon am Tag zuvor. Mit einem bewusst gestalteten Arbeitstag, der Pausen und Erholung bietet. Wer tagsüber die ganze Zeit unter Strom steht, ist abends erschöpft und müde. Denn wenn wir von Aufgabe zu Aufgabe hetzten, ohne uns ausreichend Ruhepausen dazwischen zu gönnen, steigt unser Stressniveau und unsere Stressbelastung kontinuierlich an.


Die Folge: Wir können am Abend kaum noch richtig erholen und versuchen durch Alkoholkonsum, ausgiebiges Fernsehen oder Essen den Stess zu bekämpfen. Ein gefährlicher Kreislauf, der auf Dauer zu Überlastung führen kann. 10 Tipps für besseres Zeitmanagement

Dauerstress während des Tages kann sogar bis in unseren Schlaf hineinreichen. Und behindert so unsere Regeneration und Erholung

Damit dies nicht geschieht und wir gut schlafen können, ist wichtig, während des Tages Pausen einzulegen. Dies hilft uns, am Abend leichter und schneller zu erholen und Aufgaben und Gedanken loszulassen.

Menschen, die bewusst auf Pausen und ausreichend Regeneration achten, sind leistungsfähiger, kommunikativer und kreativer. Dies sind Grundvoraussetzungen, um anspruchsvolle berufliche Aufgaben zu bewältigen und entspannt und erholt zu sein.

Gedanken zur Ruhe bringen und Abschalten

Guter, erholsamer Schlaf ist eine wichtige Voraussetzung dafür, den Tag ausgeruht, erholt beginnen zu können. Wir wissen dies. Und genau dieses Wissen bringt uns manchmal um den Schlaf: Denn wenn sich unser Gedankenkarusell auch Abends und sogar im Bett noch munter weiterdreht, setzt uns dies zusätzlich unter Druck: „Ich muss am nächsten Tag fit sein und muss deswegen jetzt endlich schlafen!“.

Doch schon die alten Yoga-Meister wussten: Schlaf hat vor allem mit dem Loslassen zu tun (im Yoga spricht man, jedes Mal wenn man schläft von einem „kleinen Tod“, der uns in einen tieferen Bewusstseinszustand bringt, jenseits der Gedanken). Wer sich Sorgen um seinen Schlaf macht, bleibt umso länger wach.

Bei Stress den Schlaf vorbereiten und strukturieren

Vereinzelte schlaflose Nächte mögen zwar am nächsten Tag anstregend sein, sie stellen jedoch kein wirkliches Problem dar. Studien in Schlaflabors haben gezeigt, dass wir dennoch etwas schlafen, auch wenn wir das gefühl haben, die ganze Nacht wachgelegen zu haben. Jedoch kann eine dauerhafte Schlafstörung sich zu einem ernsthaften Problem entwicklen.

Um schlaflose Nächte nicht zur Gewohnheit werden zu lassen, hilft etwas Selbstdisziplin. So benötigt guter Schlaf auch entsprechende Vorbereitung. Ruhe und Struktur helfen dabei. Wenn wir immer zur selben Zeit ins Bett gehen und aufstehen, fördert dies mittelfristig unseren Schlaf. Der Körper gewöhnt sich an die regelmässigen Schlafenzeiten. Ebenso hilft es den Abend entspannt ausklingen zu lassen und spätes Zubettgehen oder anregende Lektüre oder Gespräche unbedingt zu vermeiden. 10 Tipps bei Schlafstörungen

Mit Ayurveda einen guten Schlaf finden

Schon vor tausenden von Jahren beschrieb Ayurveda, die indische Gesundheitslehre, im Detail wie es zu Schlafstörungen kommt. Laut ayurvedischer Lehre ist das Ordnungsprinzip Vata gestört (dieses baut auf den Elementen Luft und Raum). Um dieses gestörte Vata wieder zu beruhigen und in seinen Urzustand zurückzuführen (um somit auch die Schlafstörungen aufzulösen), benötigt dieses Ruhe und Struktur.

Auch sollten dem Organismus den zu den Elementen Luft und Raum gegensätzliche Eigenschaften wie Wärme, Feuchtigkeit, Schwere und die Geschmäcker süss, salzig und sauer zugeführt werden. Ayurveda Tipps bei Schlafstörungen

Yogaübungen für einen guten, erholsamen Schlaf

Vor dem Zubettgehen empfiehlt es sich, den Abend ruhig ausklingen zu lassen. Setzen Sie sich aufrecht hin (auf dem Boden oder einem Stuhl), entspannen Sie Ihren Schultern und den Nacken, lösen Sie Ihre Gesichtsmuskeln. Legen Sei Ihre Hände auf den Bauch und atmen Sie gleichmässig und tief in den Bauch hinein. Finden Sie Ihren Atemrhythmus und verlängern Sie dabei Ihre Ausatmung langsam und kontinuierlich. Schon nach wenigen Minuten spüren Sie, wie Ihr Organismus sich beruhigt, das vegetative Nervensystem (Der Parasympathikus wird aktiviert) sich entspannt.

Stehen Sie auf und machen Sie eine sanfte Vorbeuge, richten Sie sich mit geradem Rücken auf und beugen Sie sich langsam wieder nach vorne. Betonen Sie auch hier Ihre Ausatmung und die Vorwärtsbewegung. Machen Sie das vier bis sechsmal und bleiben Sie dann für mehrere lange Atemzüge in der Vorbeuge. Bei Rückenbeschwerden beugen Sie sich nur halb vor, ebenso bei erhöhtem Blutdruck.

Legen Sie sich auf den Rücken, nahe an einer Wand. Strecken Sie Ihre Beine 90 Grad nach oben und legen Sie diese an der Wand an. Bringen Sie Ihren Kopf in die Verlängerung der Wirbelsäule, Ihr Kinn zeigt leicht Richtung Brustkorb. Schliessen Sie die Augen und lassen Sie Ihren Atem sanft fliessen. Je nachdem wie Sie sich fühlen, können Sie so mehrere Atemzüge bis Minuten in der Stellung bleiben. Bei Bluthochdruck, erhöhtem Augeninnendruck oder wenn Sie Ihre Menstruation haben, winkeln Sie die Beine an und gehen früher aus der Stellung.

Über den Autor: Stefan Geisse ist Yoga- und Meditationslehrer und Ayurvedischer Berater für Psychologie, Ernährung und Lebensführung. Er betrachtet den Menschen ganzheitlich und so sind auch die Lösungen für ein gesundes und ausgeglichenes Leben: In seinen Stress-Seminaren berät er Menschen hinsichtlich einer angepasste Ernährung und Lebensstil an die individuelle Konstitution, lehrt den Einsatz eines bewussten Atems und übt mit den Teilnehmern ausgleichende Yogaübungen. Stefan gibt regelmässig Stress-Auszeiten in Klöstern und Yogaferien am Meer auf Mallorca.

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