Erfolg macht Einsam. Und krank.

Je erfolgreicher Manager werden, desto einsamer werden sie.  Viele Führungskräfte fühlen sich mit ihren Problemen alleingelassen. Je erfolgreicher sie werden, desto mehr müssen Sie harte Entscheidungen treffen, immer eine Antwort wissen, unangenehme Entscheidungen treffen.

Je erfolgreicher sie werden, desto mehr glauben sie, keine Schwäche zeigen zu dürfen. Und sich ständig beweisen zu müssen.

Gerade in dieser Berufsgruppe zeigt sich besonders, was auch viele Menschen im Alltag betrifft: Einsamkeit (9,1 Prozent der in Privathaushalten lebenden Menschen im Alter von 40 bis 89 Jahren von Einsamkeit betroffen beweisen Daten des Deutschen Alterssurveys, einer vom Bundesfamilienministerium geförderten Studie).

Eine Studie der renommierten Harvard Business Review zeigt, dass sich jede zweite Führungskraft sozial isoliert fühlt.

“Findings from our inaugural CEO Snapshot Survey™ reveal that half of CEOs report experiencing feelings of loneliness in their role”

Harvard Business Review

Gestiegene Anforderungen durch erhöhte Mobilität

Oft sind es verschieden Aspekte, die zu Einsamkeit führen. Für Führungskräfte und Kader liegen die Gründe für die Einsamkeit unter anderem auch an den Anforderungen für mehr Mobilität.

Ständige Geschäftsreisen, selten zuhause: Schon das mittleren Management kennt das Gefühl, einsam an einer Hotelbar zu sitzen. Zwar umgeben von vielen Menschen, denen es ähnlich geht. Die aber letztendlich auch alleine sind.

Mit steigendem Erfolg weniger Zeit für sich selbst

Auch schwinden Ressourcen mit steigender Verantwortung, an sich zu arbeiten.

Eine Studie der Personalberatung Egon Zehnder kommt zum Schluss, dass fast die Hälfte (48%) der befragten Vorständsvorsitzende sagt, dass es schwieriger ist, Zeit für sich zu finden und zu reflektieren. Und jeder fünfte (20%) sagt, dass es für ihn schwieriger geworden ist, seinen Stresslevel zu regulieren.

Studie über CEOs zum Verhalten und die Gefahr zur Einsamkeit
Quelle: Studie „The CEO: A Personal Reflection“ des Beratungsunternehmens Egon Zehnder

Zwar können laut dieser Umfrage rund 78% nach eigenen Angaben Fehler zugeben und 71% fremden Rat in Anspruch nehmen (ob dies in der Wirklichkeit tatsächlich so der Fall ist, sei dahin gestellt). Doch nur etwas mehr als die Hälfte der Führungskräfte gibt an, dass Gefühle zeigen können, bzw. fast jeder fünfte (18%) fühlt sich unwohl damit.

Die Studie "The CEO: A Personal Reflection" des Beratungsunternehmens Egon Zehnder hat CEOs zur Einsamkeit befragt
Quelle: Studie „The CEO: A Personal Reflection“, Egon Zehnder

Kein Vertrauen

Führungskräfte und Vorstände stehen ständig unter Druck, Höchstleitung abzuliefern. Jeder Fehler kann entscheidend sein. Sie müssen ihre Agenda durchbringen, Erfolge vorzeigen. Und wissen, dass sie kaum noch jemanden trauen können – oft ist der Glaube verbreitet, der nächste wartet nur auf einen Fehler um den eigenen Job zu bekommen.

Doch was noch viel schwerer wiegt: Sie können sich niemandem mehr anvertrauen. Je höher sie in der Karriereleiter steigen, desto weniger finden sie einen Gleichgesinnten, dem sie sich anvertrauen können. Was bei Angestellten und niederen Positionen gang und gäbe ist, wird in höheren Managementpositionen immer schwieriger: Über Probleme reden, auch mal Druck ablassen, sich von der Seele reden, was einen betrübt.

Depression als Folge von Einsamkeit

Erfolg kann krank machen

Zwar bewegen sich Manager und Führungskräfte häufig in Gesellschaft. Abendessen, Firmenveranstaltungen, Einladungen zu Anlässen und Events. Sie müssen dort ihre Firma repräsentieren, Netzwerken und ihre Projekte vorantreiben. Doch letztendlich sind sie einsam. Ein persönliches, ehrliches und offenes Gespräch ist kaum möglich.

Die gesundheitlichen Folgen sind nicht zu vernachlässigen und wirken sich oft dramatisch aus:

  • Schlafstörungen
  • Verspannungen
  • innerer Druck, Anspannung, Aggression
  • überreizte Sinne
  • ständiges Grübeln und nicht zur Ruhe kommen
  • Depression

Die persönliche Entwicklung kann nicht folgen

Besonders wenn die Karriere schnell und steil verläuft, sind Manager grossen Gefahren ausgesetzt. Häufig verläuft die Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihrer emotionalen Kompetenz viel langsamer als die des beruflichen Aufstiegs.

Nicht selten werden seitens des Arbeitgebers Schulungen zu Themen wie Mitarbeiterführung (Leadership), Konflikt- und Kommunikationsverhalten und ähnlichem angeboten, um die Führungskraft auf ihre anstehenden Aufgaben vorzubereiten. Doch diese reichen in der Regel nicht, um tiefere Persönlichkeitsaspekte und Herausforderungen zu beleuchten und zu reflektieren:

Wie bringe ich meine persönlichen Interessen nach Freizeit, Familie, Freunde in Einklang mit den beruflichen Herausforderungen? Wie gehe ich mit meinen Sorgen und Ängsten um, zu versagen? Wem kann ich mich anvertrauen, wenn in meinem privaten Umfeld kaum noch Zeit bleibt und ich meinen Partner nicht belasten will?

In die ständige Überforderung befördert

Kader und Führungskräfte werden häufig in die ständige Überforderung befördert. In ihrem angestammten Platz waren sie gut, erfolgreich und hatten entsprechende Kompetenzen. Doch die neue Aufgabe stellt sie vor riesige Herausforderungen.

Kommen sie in eine Situation der Überforderung (welche mit der neuen Position unablässig ist), versuchen sie nun, die Diskrepanz zwischen ihrer wirklichen Leistungsfähigkeit und dem geforderten Arbeitsprofil zu überspielen. Das kostet ungemein viel Kraft und Energie. Und macht Einsam.

Denn wem könnten sie sagen, dass sie überfordert sind? Ihrem Chef der vielleicht auch viel riskiert hat, sie zu befördern? Ihren Mitarbeitern, die kritisch sind und abwarten, was „der Neue“ macht? Ihren Kunden? Ihrem Partner, der vielleicht eh schon kritisch war und die Probleme hat kommen sehen?

Kaum jemand legt Wert auf seine psychische Gesundheit

Nur wenige der Führungskräfte legen Wert auf ihre psychische Gesundheit. Die Aufgaben haben sie voll im Griff und vieles scheint wichtiger als solche „weiche“ Faktoren. In einer vollen Agenda mit einer 60, 70 Stunden Woche (oder gar mehr) besteht kaum Zeit, sich zu hinterfragen. Symptome werden ignoriert oder runtergespielt. „Schwäche“ darf nicht sein. Der Manager muss managen. Und funktionieren. Stress als Status-Symbol:

„Ich habe eine 100-Stunden-Woche (…). Nebenher schreibe ich Bücher, halte Vorträge.“

Carsten Maschmeyer, einer der reichsten Deutschen in der Handelszeitung vom 16.01.2020

Die empfundene Einsamkeit und ihre Auswirkungen auf das Wohlbefinden wird ignoriert.

Einsamkeit ist ein Tabu-Thema

Kaum Manager, die sich trauen, über ihre Probleme zu sprechen. Und bei Unternehmern ist das Tabu, über Einsamkeit und Schwächen zu sprechen, noch größer als in der restlichen Gesellschaft. Das System verzeiht keine Schwäche: Auch wenn es einen Manager menschlicher erscheinen lassen würde, die Wahrnehmung als Mensch, der alles im Griff hat (also hauptsächlich das Business) wird stark eingetrübt, die Karriere ist in Gefahr. Nicht nur im Konzern beim Arbeitgeber, auch in der Öffentlichkeit kann dies nicht gut ankommen.

Manager zeigen Schwäche – ein Schaden?

Harald Krüger, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von BMW erlitt auf einer Automobilmesse einen Schwächeanfall. Sein Körper zeigte ihm Grenzen seiner Belastung auf. Dies wurde ihm bis zum Ende seiner Karriere nachgetragen. Es gab immer und überall Spekulationen über seinen Gesundheitszustand. Und es festigte sich ein Bild, dass er ungern vor vielen Menschen spricht. Nicht gerade ein gutes Zeugnis für eine Führungskraft.

Können Frauen eher zu Schwächen stehen wie Männer

Frauen in Führungspositionen können genauso wenig zu ihren Schwächen stehen wie Männer. Obschon im Privaten das Bild des „weichen Geschlechts“ kursiert und Frauen sicherlich höhere Fähigkeiten in Empathie, Wahrnehmung, Gefühlen usw. haben, ist das Eingestehen von Schwäche und Einsamkeit in Führungspositionen geschlechtsunspezifisch.

Ein altes Klischee lautet, dass sich Frauen vermännlichen müssen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Doch in Wahrheit geht Karriere unabhängig vom Geschlecht nur, wenn man verhärtet und verdrängt. 

Selbstoptimierung: Auslöser für Stress und Einsamkeit?

Häufig konnte in der Vergangenheit beobachtet werden, dass Topführungskräfte oft auch außerhalb der Arbeit brillieren wollen. Neben ihrem vollgepackten Wochenpensum laufen Sie Marathon, veranstalten Events oder treten öffentlich wirksam bei Veranstaltungen auf.

Dieses Verhalten steigert nicht nur die Stressbelastung. Sondern auch noch das Paradoxe Phänomen, weiter in die Einsamkeit getrieben zu werden. Je mehr sich Führungskräfte und Manager beweisen und darstellen, desto weniger bleibt Zeit und Raum auch ihre Schwächen zu zeigen.

Doch ist zu beobachten, dass der populäre Trend zur Selbstoptimierung wieder verschwindet.

Der häufig vernommene Wunsch, übermenschlich viel zu tun, scheint langsam abzuebben. Vor wenigen Jahren waren die Bücherregale der Manager noch voll mit Ratgebern sich körperlich wie mental zu optimieren. Der Drang, sich als Übermensch zu profilieren, war riesig.

Heute prahlen nur noch wenige Führungskräfte damit, dass sie nebenher noch einen Marathon laufen. Stattdessen fokussieren sie sich auf den Erfolg im Job, sie erkennen die limitierten Ressourcen und den gestiegen Druck an Ergebnisse die an ihrer Arbeit gemessen werden.

Auswirkungen von Einsamkeit auf das Arbeitsleben

Manager sind kompetente Fachleute, doch oft fehlt ihnen die soziale Kompetenz. Also die Fähigkeit zur Empathie und auf Menschen zuzugehen. Viele dieser Führungskräfte kennen ihre eigene Gefühlswelt nicht.

Fachlich haben sie oft grosse Fähigkeiten, kennen das Geschäftsumfeld, Prozesse, können Menschen motivieren. Doch zeigt die Forschung zeigt, dass die meisten Entscheidungen im emotionalen Teil unseres Gehirns getroffen werden.

Es ist also nicht nur ungesund, sondern kann auch geschäftsschädigend wirken, wenn sich Führungskräfte nicht mit ihren Gefühlen befassen. Aber verantwortlich für Entlassungen, Investitionen und neue Strategien sind.

Sind Frauen oder Männer in Führungspositionen einsamer?

Frauen sind häufig nicht so einsam wie Männer. Sie sind empathischer, besser sozialisiert und haben bessere Bindungen zu wenigen guten Freundinnen. In der Regel halten sie diese Beziehungen auch, wenn sie Karriere machen. Männer sind nach wie vor Höhlenmenschen und ohne ihre Frauen oft sozial isoliert.

Daraus resultieren oft häufig Lebenslügen. Oft erzählen Manager in langen Gesprächen, dass zu Hause alles wunderbar sei.

„Meine Ehe mit dieser tollen Frau (Monica Ferres, Schauspielerin) läuft, weil jeder zu tun hat und seine persönlichen Erfolgserlebnisse geniesst. Keiner ist neidisch auf den anderen. Wenn beide viel arbeiten und performen, muss man nur aufpassen, dass da regelmässig noch ein paar Tage Privatsphäre übrig bleiben.“

Carsten Maschmeyer, Handelszeitung 16.01.2020

Ohne die private Situation von Herrn Maschmeyer einschätzen zu können und Rückschlüsse ziehen zu wollen, kann bei vielen Führungskräften beobachtet werden, dass das Privatleben ein ganz anderes Bild ergibt. Die Kinder sind emotional vernachlässigt, die Frau unglücklich.

Dabei scheint das Schlimmste, dass viele Manager das nicht wahrnehmen wollen.  Sondern es schlichtweg nicht können. Konflikte werden emotional völlig ausgeblendet, um als Führungskraft funktionieren zu können. Andere verdrängen sie, weil die Fassade funktionieren muss. Dass darunter die Familien und Ehen leiden ist kein Wunder.

Einsamkeit im Beruf. Es trifft auch Frauen

Einsamkeit im Beruf: Was kann helfen?

In einer persönlichen Beratung oder einem umfassenden Business Coaching für Führungskräfte kann der Betroffene in eine Selbstreflexion kommen. Neue Sichtweisen, andere Werte können vermittelt werden. War jahrelang der Beruf die Priorität, können durch eine Beratung und Reflexion die wirklich wichtigen Dinge und Werte im Leben mehr Platz bekommen: Liebe, Familie, Gesundheit.

In einem zweiten Schritt wird geübt, den Alltag bewusst zu verlangsamen,. Der Klient kann üben, Geschwindigkeit und Druck aus dem Alltag herausnehmen. Und sich einen Rahmen zu schaffen, sich auf die emotionale Identität und chronisch ungeklärten Konflikte zu konzentrieren.

Dies kann durch eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst beginnen. Bei dieser Selbstreflexion ist der Berater und Coach der Sparringpartner.

Achtsamkeit im Coaching lernen

Dann gilt es, das Thema Achtsamkeit zu lernen. Die Welt bewusst wahrnehmen, keine Wertungen zuzulassen, Geschwindigkeit rauszunehmen und auch Raum für die kleinen, scheinbar unwichtigen Dinge zu finden. Denn dort spielt sich das Leben ab, nicht im Vorstandsmeeting.  

Das fängt beim Treppensteigen an. Nämlich zu lernen, jede Stufe einzeln zu nehmen. Das geht bei Wanderungen durch den Wald weiter – ohne Abkürzungen. Es endet im Flugzeug, wenn Klienten üben, bewusst aus dem Fenster schauen und nicht nur auf den Laptop.

Das Gehirn soll sich erholen können. Es braucht Ruhepausen durch Reizarmut. Schon kleine Übungen können dabei helfen, dass Manager lernen, bei sich zu sein.

Was hilft gegen Einsamkeit?

„Einsamkeit macht wirklich nur krank, wenn man gegen seinen Willen sozial isoliert ist.“

Christian Dogs, Psychiater, in der Süddeutschen Zeitung

Die aufgezeigten Beispiele können natürlich nur der Anfang sein. Wichtig ist, dass der betroffene Manager Konsonanzen und Dissonanzen in seinem Leben erkennt. Dazu gehören häufig chronisch ungeklärte Konflikte im Eheleben sein.

Oder auch ungeklärte Konflikte mit Vorstandskollegen und Mitarbeiterinnen. Gerade am Arbeitsplatz herrscht eine große Scheu vor Konflikten, die auf Dauer unglaublich viel Kraft kostet.

Es kann in der Beratung also helfen, gezielt Konflikte zu suchen, um dann Lösungen zu finden. Dadurch wird die Eigenwahrnehmung des Klienten geschult. Glaubenssätze wie „Ist doch egal, was ich fühle, ich funktioniere doch.“ Können erkannt und nach und nach abgestellt werden.

Als Grundlage um die empfundene Einsamkeit und andere Probleme anzugehen.

Einfache Tipps gegen Einsamkeit

  1. Erkenntnis: Machen Sie sich die Gefahr der Vereinsamung bewusst.
  2. Annehmen: Achten Sie auf Gefühle der Einsamkeit, nehmen Sie diese frühzeitig wahr und akzeptieren Sie diese.
  3. Setzen Sie sich konkrete Ziele für Ihr Privat-, Familien- und Sozialleben.
  4. Schaffen Sie Freiräume für diese Ziele.
  5. Pflegen Sie den Kontakt zu alten Freunden oder suchen Sie sich ein neues soziales Umfeld (Hobbys, Vereine)
  6. Treten Sie – wenn nötig und möglich – anonym auf. Sobald Menschen von Macht, Reichtum, Berühmtheit & Co erfahren, agieren sie nämlich oft eingeschüchtert, unauthentisch oder sogar feindselig.
  7. Suchen Sie sich notfalls Hilfe, zum Beispiel durch einen Coach oder Therapeuten.

Wie schaffe ich es, nicht einsam werden?

Bei der Arbeit im Coaching mit betroffenen Managern ist auch hilfreich zwischen der selbstgewählten Einsamkeit und der erzwungenen Einsamkeit zu unterscheiden. Erstere dient häufig zur bewussten Reizreduktion und Stressbewältigung. Während letztere dazu führt, dass man sich keine Zeit für sich und Freundschaften nimmt.

Die selbstgewählte Einsamkeit ist ein sehr gesunder Rückzug zur Regeneration. Dabei helfen Konzepte der Achtsamkeit und die Meditation aus den asiatischen Wissenssystemen des Yoga als auch Buddhismus.

Einsamkeit macht wirklich nur krank, wenn man gegen seinen Willen sozial isoliert ist. Bzw. wenn man selber durch seine Arbeit und Einstellung Rahmenbedingungen schafft, die einen vereinsamen lassen.

Dabei gilt es in der Beratung zu beachten, dass es keinesfalls immer gesund ist, alles Glück nur in der sozialen Interaktion zu sehen. Gerade Führungskräfte müssen der Reizüberflutung im Alltag mit deutlicher Reizarmut im Privatleben begegnen.

Diese Reizarmut geschieht zum einem ganz pragmatisch im eigenen Verhalten. Nicht immer die neueste Nicht-Nachricht lesen, nicht immer erreichbar sein, nicht immer mehrere Dinge gleichzeitig tun. Aber auch eine Reizarmut im Anspruch an das eigene Leben.

Denn was wichtiger als materieller Wohlstand ist, ist dafür zu sorgen, zufrieden zu sein. Schon der Yoga erkannte vor 2.000 Jahren, dass die Gier, das Haben-Wollen eine grosse Triebfeder für Unzufriedenheit, ja Leid ist (er kennt fünf leidverursachende Faktoren und nennt diese Kleshas).

Nicht das Anhäufen von Wohlstand, nicht die viele Arbeit und damit scheinbar verbundene Anerkennung und Bestätigung (die dann doch oft nicht erfolgt), nicht der Status macht glücklich.

Denn der Mensch kann sich nicht auf dem erreichten ausruhen. Er möchte mehr. Und arbeitet dafür noch mehr. Erreicht er es, möchte er noch mehr. Ein teufelskreislauf beginnt.

Das bewusste und achtsame vergegenwärtigen, was wirklich wichtig im Leben ist, kann helfen. Dieses eigene wirkliche stabile, gepflegte Umfeld ist die beste Sozialisation und Prophylaxe gegen ungewollte Einsamkeit.

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