Erschöpfung

Wer über einen längeren Zeitraum erschöpft ist, sollte der Sache auf den Grund gehen. Eine Erschöpfung kann durch stressige Lebensumstände bedingt sein, es können sich aber auch körperliche oder mentale Erkrankungen dahinter verbergen.

Chronischer Stress macht Müde

Gerade winterliche Temperaturen machen unserem Körper zu schaffen. Dazu kommt noch das graue Wetter – das fehlende Sonnenlicht schlägt auf die Stimmung. Dazu kommen noch Infektionskrankheiten, welche oft durch Stress, Schlafstörungen und falsche Ernährung weiter verschlimmert werden. Der Körper wird zusätzlich belastet, es stellt sich ein Gefühl der Erschöpfung ein.

Mangel an Vitamin D

Ein Grund für ein Stimmungstief ist der Mangel an Vitamin D, welches der Körper mithilfe von UV-B-Strahlen in lichtreichen Monaten von April bis September herstellen kann. Je mehr UV-B-Strahlen die Sonne spendet, desto mehr kann der Körper Vitamin D produzieren. Dies wirkt sich positiv auf unsere Psyche sowie unser Immun- und Hormonsystem aus. Fehlt das lebensnotwendige Vitamin, fühlen wir uns schlapp und erschöpft.

Schlafstörungen

Gerade wer unter chronischem Stress leidet schläft oft schlecht. Und wer nachts nicht erholsam schlafen kann, ist tagsüber müde und erschöpft. Sowohl die Schlafdauer als auch die Schlafqualität wirken sich auf unser Wohlbefinden aber auch unsere Leistungsfähigkeit aus. Gerät unsere innere Uhr aus dem Gelichgewicht (zum Beispiel durch Schichtarbeit oder Jetlag bei Geschäftsreisen) kann dies zu Einschlaf- als auch Durchschlafproblemen führen. Aber auch psychische Belastungen wie Stress am Arbeitsplatz oder Konflikte in der Partnerschaft zehren an unserem Schlaf.

Schlafprobleme durch Stress

Vitalstoffmangel

Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, essenzielle Fettsäuren und Aminosäuren sind für den Aufbau der Zellen essentiell. Aber auch für Stoffwechselvorgänge im Körper notwendig. Oft entwickelt sich ein Vitalstoffmangel schleichend und äussert sich dann nach und nach durch Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrations- und Antriebsschwäche. Aber auch eine höhere Infektanfälligkeit bis hin zu depressiven Verstimmungen können durch solch einen Mangel hervorgerufen werden.

Flüssigkeitsmangel

Unser Körper besteht aus bis zu 70 Prozent Wasser. Für einen guten Stoffwechsel ist Wasser unabdingbar. Einerseits dient es als Transportmittel von Nährstoffen, andererseits wird es für die Ausscheidung von Abbauprodukten benötigt. Wer wenig trinkt leidet häufig unter nachlassender Konzentrationsfähigkeit, Schwindel, Kopf- und Gliederschmerzen wie auch Müdigkeit.

Unausgewogene Ernährung

Dauerhaftes fettes, kalorienreiches und zuckerhaltiges Essen schlägt sich nicht nur auf das Gewicht aus, sondern kann auch zu Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus führen und ein Grund von Erschöpfung und Abgeschlagenheit sein. Ebenso kann eine Mangel- und Unterernährung zur Erschöpfung führen, weil der Körper durch einseitige Diäten nicht mehr ausreichend mit wichtigen Nährstoffen und notwendigen Energielieferanten versorgt wird.

Erholsamer Schlaf

Achten Sie auf Ihre Schlafhygiene. Gehen Sie zur selben Zeit schlafen, stehen sie zur selben Zeit auf. Die ideale Schlafzeit ist zwischen sieben und acht Stunden. Achten sie auf eine Raumtemperatur im Schlafzimmer von 16 – 18 Grad. Erlernen Sie Entspannungstechniken des Yoga oder Autogenes Training um zur Ruhe zu kommen. Verzichten Sie auf koffeinhaltige und alkoholishce Getränke, verzichten Sie auf einen Fernseher im Schlafzimmer. Die letzte Mahlzeit sollte drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Ausgewogene Ernährung

Für den Aufbau der Zellen und die Funktion der Stoffwechselvorgänge sind Vitamine und Mineralstoffe notwendig. Kochen Sie frisch und Achten Sie auf die Qualität und Zubereitung der Speisen. Essen Sie vielseitig, reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln sowie Obst und Gemüse. Trinken Sie ausreichend (1,5 – 2 Liter pro Tag), die Flüssigkeitszufuhr wirkt sich positiv auf die Gehirnleistung und Konzentrationsfähigkeit aus.

Regelmässige Bewegung

Bewegen Sie sich regelmässig an der frischen Luft. Bereits ein Spaziergang am Tageslicht fördert die Bildung des Glückshormons Serotonin und senkt den Melatoninspiegel, der dafür verantwortlich ist, dass wir uns müde und schlapp fühlen.

Mangelnde Bewegung

Wer sich nicht oder nur ungenügend Bewegt, versorgt den Körper nicht mit ausreichend Sauerstoff und baut Muskulatur ab. Zu wenig Bewegung kann zu Kreislaufbeschwerden, Stoffwechselproblemen und Durchblutungsstörungen führen und so Erschöpfung zu Folge haben.

Beruflicher und privater Stress

Dauerhafter, chronischer Stress schadet der Psyche und dem Körper. Die Folge ist oft eine anhaltende Müdigkeit, die wiederum zu Problemen in der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit führt. Weitere Folgen von Stress sind andauernde Infekte, depressive Verstimmungen und Schlaflosigkeit. Was wiederum zu mehr Stress in der Beziehung und im Büro führt.

 

Infektionskrankheiten

Bei Erkältungen und grippalen Infekten läuft die körpereigene Abwehr auf Hochtouren und kämpft gegen Viren und Bakterien an. Oft erhöht sich dabei die Körpertemperatur um die Eindringlinge abzuwehren und abzutöten. Aber auch die Einnahme von Medikamenten kann Müdigkeit auslösen. Selbst nach überstandenen Infektionen kann der Erschöpfungszustand noch lange anhalten.

Blutarmut

Eine nicht seltene Ursache von Erschöpfung ist Blutarmut, die verschiedene Gründe haben kann. So zum Beispiel kann bei Frauen eine Anämie während der Menstruation mit einem Eisenmangel einhergehen. Oder aber auch durch einen Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure sowie durch eisenarme Lebensmittel begründet sein. Durch den erhöhten Eisenbedarf in der Schwangerschaft und Stillzeit sind Frauen in dieser Phase häufig davon betroffen.

Psychische Erkrankungen

Auch erhöhte Stressbelastung kann sich auf den Körper und Geist auswirken. Die Betroffenen fühlen sich häufig niederschlagen und antriebslos und erschöpft. Wird der Stress chronisch und die Belastung dauerhaft, kann es zu dem Burnout-Syndrom kommen. Eine lähmende Müdigkeit und Leere ist die Folge. Die anhaltende negative Gemütslage kann zu Interessen- und Antriebslosigkeit führen, auch können Angststörungen in eine völlige Erschöpfung münden.

Chronisches Erschöpfungssyndrom

Beim chronischen Erschöpfungssyndrom handelt es sich um zahlreiche Beschwerden ohne erkennbare Ursache. Die Medizin spricht dann von einem Chronischen Fatique Syndrom (CFS), wenn andere Ursachen für die dauerhafte Müdigkeit ausgeschlossen werden können. Dieses Syndrom wird oft mit Kopf- oder Gelenkschmerzen und Konzentrationsstörungen begleitet.

Tumore und Krebserkrankungen

Krebserkrankungen belasten den Körper und kosten viel Kraft. Unerklärliche Müdigkeit und Erschöpfung kann ein frühes Symptom bei Blutkrebs (Leukämie) oder bei Lymphdrüsentumoren sein. Der Körper ist ebenso nach Operationen und während einer Strahlen- oder Chemotherapie geschwächt.

Weitere chronische Erkrankungen

Nicht nur akute, sondern auch chronische Erkrankungen können sich in anhaltender Müdigkeit äussern. Der Darm ist das zentrale Organ des Körpers, Anhaltender Durchfall und Bauchschmerzen, die mit völliger Kraftlosigkeit einhergehen, können mit einer chronischen Erkrankung einhergehen. So können zum Beispiel Morbus Crohn, einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung, die Stoffwechselerkrankung Diabetes oder eine Schilddrüsenunterfunktion und Erkrankung des Herz—Kreislauf-Systems eine anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung zur Folge haben.

Stress-Auszeit bei Erschöpfung

Eine Auszeit vom Stress kann helfen, wieder Kraft zu schöpfen, sich zu regenerieren und zu erholen. Eine Stress-Auszeit im Kloster mit Yoga, Meditation und Achtsamkeit bringt Abstand vom stressigen Alltag und schenkt Ruhe und Klarheit.

Es ist nicht immer einfach, die Ursache für Erschöpfung zu erkennen. Liegt die Ursache der Erschöpfung an den Lebensumständen wie zu viel Stress, dann hilft es oft, eingefahrene Gewohnheiten zu ändern. Dieser Artikel ersetzt nicht die Konsultation bei einem Arzt, sondern zeigt einige Möglichkeiten auf. Der Artikel ist inspiriert von einem Beitrag in der Zeitschrift Vista (Februar 2017: „Erschöpft – Symptom mit vielen Ursachen“)

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