Burnout und Erschöpfungsdepression betrifft heute viele Menschen. Waren es früher die besonders Engagierten und hart arbeitenden, die irgendwann nicht mehr konnten, betrifft Burnout oder auch die Erschöpfungsdepression heute eine grosse Anzahl von Menschen.
Bei einer aktuellen Gesundheitsbefragung des Bundesamts für Statistik geben 40% der befragten Schweitzer Schwäche und Energielosigkeit an. In einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts LINK sind sogar 70% der Schweizer Bevölkerung „häufig erschöpft und energielos“.
Krankhaftes Ausgebrannt-Sein ist dabei das Ergebnis eines schleichenden Prozesses. Es ist gekennzeichnet durch geistige, körperliche und emotionale Erschöpfung. Dabei kommt es häufig auch zu einem starken Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit und zu chronischer Müdigkeit.
Stress: Ungleichgewicht zwischen eigenen Anforderungen und denen des Umfeldes
Das andauernde Missverhältnis zwischen den eigenen, oft zu hohen Leistungsanforderungen und denen des beruflichen und privaten Umfelds führt zu negativem Stress und zu einer dauerhaften Ausschüttung an Stresshormonen im Körper.
Medizinische betrachtet brennen dabei die hormonellen Stressachsen selber aus, als Folge kann keine gesunde Stressreaktion mehr aufgebaut werden. Dadurch kommt es zu überschiessenden körperlichen Reaktionen wie eine vermehrte Entzündungsaktivität. Und diese schon bei geringen Belastungen im Alltag und Beruf.
Risikofaktoren für den Erschöpfungszustand
Gängige Faktoren welche einen Erschöpfungszustand und Burnout begünstigen sind negative Arbeitsbedingungen, fehlender sozialer Rückhalt aber auch individuelle Einstellungen und Eigenschaften wie Perfektionsstreben, Übereifer, Zweifel oder ein geringes Selbstwertgefühl.
In vielen Fällen brennen Menschen aus, die unter Überlastung leiden und den Stress in der Freizeit nicht mehr abbauen können. Zeit- und Leistungsdruck, Multitasking, Ärger mit Kollegen, probleme im Privatleben können zur tiefen Erschöpfung führen.
Aber auch dauerhafte Unterforderung kann einen Menschen in den Burnout treiben. Gerade wenn Routine und Langeweile den Arbeitsalltag prägen und eigene Entscheidungen und Meinungen nicht mehr gefragt sind oder Kreativität nicht ausgelebt werden kann, besteht die Gefahr für einen „Boreout“. Gerade ehrgeizige und qualifizierte Mitarbeiter leiden hier besonders.
Burnout ist ein langsam fortschreitender Prozess
Das Burnout-Syndrom oder die Erschöpfungsdepression ist ein langsam fortschreitender Prozess. Niemand wird über Nacht so Erschöpft oder Depressiv, dass er nicht mehr kann – dies hat oft jahrelang ertragene Belastungen ausgelöst. Entscheidend ist, wie der Umgang mit stressverursachenden Situationen ist.
Es kann sich dabei ein schweres Burnout-Syndrom aber auch eine Depression entstehen. Bei dieser Dynamik wird dabei oft auch von Erschöpfungsdepression oder Stressdepression gesprochen – auch wenn diese Begriffe keine offiziellen Diagnosen darstellen.
Merkmale eines Burnouts oder Erschöpfungsdepression
Die Symptome eines Burnout-Syndroms oder Erschöpfungsdepression entwickeln sich über einen längeren Zeitraum und können sich auch über die Zeit verändern. Hier kannst Du einen Test machen, ob Du von einer Erschöpfungsdepression betroffen bist. Es existiert bis heute keine eindeutige Liste von Beschwerden, da jeder Mensch etwas anderes auf Stress reagiert. Einigkeit herrscht jedoch darüber, dass die Symptomatik sich schleichend einsetzt und einen langwierigen Prozess darstellt, der in Phasen abläuft. Die Überschneidungen mit den Symptomen einer Depression sind dabei häufig irritierend.
Dabei gibt es drei zentrale Merkmale des Burnouts:
- Anhaltende emotionale Erschöpfung
- Das Gefühl, dass die eigene Arbeit ineffektiv und sinnlos geworden ist
- Der Widerwille gegen Menschen, die einem am Arbeitsplatz begegnen
Körperliche Erschöpfung und häufige Folgen
- Energiemangel
- Chronische Müdigkeit
- Schwächegefühl
- Muskelverspannung, Rückenschmerzen
- Erhöhte Infekt-Anfälligkeit
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Magen-Darm-Probleme
- Vermehrter Alkohol- und Medikamentenkonsum
- Veränderungen der Essgewohnheiten
Emotionale Erschöpfung und häufige Folgen
- Niedergeschlagenheit
- Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit
- Unbeherrschtes Weinen
- Fehlende Kontrolle von Gefühlen
- Reizbarkeit
- Leere und Verzweiflung
- Vereinsamung
- Lustlosigkeit
Mentale Erschöpfung und häufige Folgen
- Negative Einstellung zu sich selbst
- Negative Einstellung zur Arbeit, dem Leben, Überdruss
- Negative Einstellung gegenüber anderen (Zynismus, Verachtung, Aggressivität)
- Verlust der Selbstachtung
- Gefühl der Unzulänglichkeit oder Minderwertigkeit
- Geringe Kontaktbereitschaft zu Kollegen, anderen Menschen
Burnout und Erschöpfung vorbeugen
Bewusstheit gegenüber einer möglichen dauerhaften Überforderung (oder auch Unterforderung) aufbauen, ist sicherlich wichtig um erste Anzeichen zu erkennen und richtig zu deuten. Hier kann das Erlernen von Achtsamkeit einen grossen Beitrag leisten.
Meditation, bewusstes Atmen und achtsam ausgeführte Körperübungen helfen, den Geist zu beruhigen und wieder ein besseres Selbstwahrnehmungsgefühlt aufzubauen. Sie können diese Techniken mittels Meditations-CDs (hier Meditations CD bestellen bzw. downloaden) oder in einem Seminar oder Workshop lernen. So zum Beispiel in einer Stress-Auszeit im Kloster. Üben Sie Yoga, lernen Sie bewusst zu Atmen und praktizieren Sie Körperübungen zum Stress-Abbau und zum mentalen loslassen. Zudem lernen Sie in einem Stress-Workshop mehr über sich.
Stress-Workshop mit Stefan Geisse
Was sind gängige Glaubensmuster und auch Glaubenssätze die ich oft unbewusst in mir trage und lebe? „Sei perfekt“ oder „sei beliebt“ sind gängige Glaubenssätze, aber auch „sei vorsichtig“ oder „ich kann es nicht“ tragen dazu bei, dass sich bereits stressige Situationen wir zu viel Arbeit oder hohe Leistungsanforderungen noch mehr verstärken.
Aber auch das eigene Konfliktverhalten und Verhaltensweisen in der Kommunikation werden auf den Prüfstand gestellt und führen zu neuen Erkenntnissen und Einsichten.
Ayurveda bei Burnout und Erschöpfungsdepression
Die Rolle der Ernährung bei einer Erschöpfungsdepression oder Burnout wird oft unterschätzt. Durch das bewusste Auswählen von bestimmten Nahrungsmitteln und deren Zubereitung kann laut Ayurvedischer Lehre das Ordnungsprinzip Vata (Elemente Luft und Raum) reduziert werden. Dieses wird durch chronischen Stress und unsere westliche Lebensweise stark erhöht. Mit Ayurveda gegen Burnout.