Gegen Stress und für das allgemeine Wohlbefinden: So wirkt Akupressur

Wer Kopfschmerzen hat, wird mit Sicherheit schon einmal versucht haben, den Schmerz durch das Massieren der Schläfen zu beruhigen. Das ist übrigens Akupressur. Aber Akupressur ist mehr als das eigenhändige Massieren der Schläfen.

Es gibt viele Akupressurpunkte, die helfen können. Aber ist Akupressur gefährlich oder kann Akupressur auch durch Laien durchgeführt werden? Das heißt, braucht man den Praktiker oder kann man auch in Eigenregie seine Punkte „bearbeiten“?

Gibt es einen Unterschied zwischen Akupressur und Akupunktur?

Akupressur ist, wie auch die Akupunktur, ein Behandlungsverfahren, das aus dem Bereich der TCM – der Traditionellen Chinesischen Medizin – kommt. Während bei der Akupunktur Nadeln gesetzt wird, wird bei der Akupressur der Finger auf bestimmte Körperstellen gedrückt, damit bestimmte Reizpunkte aktiviert werden können.

In beiden Fällen geht es darum, die natürliche Balance im Organismus wiederherzustellen; Krankheiten sollen in beiden Fällen gelindert oder gar geheilt werden. Man geht in der TCM davon aus, dass viele Krankheiten durch Blockaden im Körper beeinflusst werden, die den Energiefluss behindern. Durch die Druckmassage sollen die Blockaden auf den Energiebahnen gelöst und der Energiefluss aktiviert werden. Die Akupunktur soll übrigens nicht nur gegen körperliche Beschwerden wie Schmerz helfen, sondern auch beim Stressabbau sowie beim Abnehmen.

Noch keine Kassenleistung

Von Seiten der Charité in Berlin wurde eine Studie zur Wirksamkeit von Akupressur veröffentlicht: Durch Nutzung einer eigenen Akupressur App haben über 50 Prozent der Frauen nach einem halben Jahr weniger Schmerzen während ihrer Menstruationsblutung gehabt als zuvor. Aber es gibt nur wenige Studien, die das auch belegen, dass Akupressur gegen körperliche Beschwerden hilft. Das ist auch der Grund, wieso die Akupressur keine Kassenleistung ist, sondern privat bezahlt werden muss.

Doch auch der Laie kann sich mit der Akupressur befassen und weiß nach wenigen Sitzungen bei dem ausgebildeten Praktiker, wo die aktivierenden Leitbahnen – also die Meridiane – liegen, und welche Druckpunkte zum Erfolg führen können, wenn es darum geht, Blockaden zu lösen. Es gibt auch einige Bücher, wenn man nicht zum Praktiker gehen will, die eine nicht außer Acht zu lassende Hilfe darstellen können. Ganz egal, ob man Gewicht verlieren, Schmerzen lindern oder auch Stress abbauen will – man findet in fast jedem Akupressur Buch entsprechende Übungen.

Sind Nebenwirkungen zu befürchten?

Es gibt viele Gesundheitsprodukte, die auch Nebenwirkungen haben. Bei der Akupressur sind jedoch kaum Nebenwirkungen bekannt – vor allem dann nicht, wenn die Akupressur sehr sanft und vorsichtig durchgeführt wird, muss man hier keine Bedenken haben. Jedoch ist zu beachten, dass starker Druck zu blaue Flecken führen kann. Zudem ist es wichtig, keine Akupressur an Körperstellen durchzuführen, die stark entzündet sind. Besonders vorsichtig sollten Schwangere sein. Denn ein paar Methoden haben einen Einfluss auf die Gebärmutter.

Auch wenn es kaum Nebenwirkungen gibt, so ist es doch wichtig, sich mit den verschiedenen Methoden der Akupressur auseinanderzusetzen, um hier nicht dem Körper zu schaden.

Dagegen hilft Akupressur

Die Akupressur kann, wie schon erwähnt, gegen verschiedene Beschwerden zum Einsatz kommen. In erster Linie gibt es fünf Methoden, die jederzeit ausprobiert werden können:

Gegen Nackenschmerzen (ausgelöst durch Verspannungen), Migräne, Atemlosigkeit, Asthma sowie Erkältung: Dieser Akupressurpunkt liegt außen am linken Unterarm, in etwa einen Fingerbreit über dem Handgelenk.

Gegen Fieber, Entzünden, Verdauungsprobleme und allgemeine Schmerzen: Die Hand wird zum Ballen geformt und ausgestreckt, danach steckt man den Finger in die Vertiefung, wo sich der Daumen- und der Zeigefingerknochen treffen.

Gegen Wut, Depressionen, Stress, Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Menstruationsbeschwerden: Der Daumen wird zwischen dem großen Zeh und dem Zeh daneben gelegt, nun wandert man drei Fingerbreiten in Richtung des Knöchels und liegt nun in der Vertiefung zwischen den Sehnen – hier ist der Akupressurpunkt.

Gegen Herzrasen, Nervosität, Hitzewallungen und Brustschmerzen: Dieser Akupressurpunkt liegt zwischen den mittigen Sehnen in der Handgelenksmitte.

Gegen Blähungen, Verstopfung und Durchfall: Dieser Akupressurpunkt liegt vier Fingerbreiten unter der Kniescheibe und zwar zwischen dem vorderen Schienbeinmuskel und dem Schienbein.

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