8. Februar 2017

MBSR

Was ist MBSR? MBSR ist die Abkürzung von «Mindfulness-Based Stress Reduction» und kann mit «Stressbewältigung durch Achtsamkeit» übersetzt werden.

MBSR wurde 1979 von Prof. Jon Kabat-Zinn an der Universitätsklinik von Massachusetts (USA) entwickelt. Heute wird die Mindfulness Based Stress Reduction an vielen Kliniken, sozialen sowie pädagogischen Institutionen und auch immer vermehrt in Unternehmen angeboten.

MBSR bedeutet die eigene Achtsamkeit zu fördern

Der leitende Kerngedanke des MBSR-Programms ist die Förderung der Achtsamkeit. Achtsamkeit bedeutet dabei eine Fähigkeit zu entwickeln, mit der aktuellen wahrgenommenen Situation so in Kontakt zu sein, ohne sich in Gedanken, Bewertungen, Sorgen oder gar Ängsten zu verlieren.

Regelmässige Übung der Achtsamkeit im speziellen Achtsamkeitstraining oder Meditationen fördert MBSR. Und ermöglicht einen konstruktiveren Umgang mit Stress im Berufsalltag als auch Privatleben und steigert die Resilienz und somit das Wohlbefinden. Doch nicht nur Stress wird reduziert, Achtsamkeit trägt auch zu mehr Lebensqualität und Freude bei. Und unterstützt die persönliche Entwicklung.

Achtsam zu sein heisst aber auch, die eigenen Möglichkeiten und Grenzen klar zu erkennen und zu akzeptieren. Menschen, die ein Burnout erleiden, überschreiten die eigenen Möglichkeiten und Grenzen in krankmachenden Ausmass. Somit reduziert Achtsamkeit die Gefahr, sich selbst zu verlieren, sich zu überfordern und auszubeuten.

Wissenschaftliche Studien zu MBSR und Achtsamkeit

Der Erfolg von MBSR liegt auch darin begründet, dass der Erfolg der Achtsamkeit wissenschaftlich durch John Kabat Zinn nachgewiesen wurde. Mittlerweile existieren eine Vielzahl von wissenschaftliche Studien, die belegen, dass MBSR positive Wirkungen auf das psychische und physische Wohlbefinden des Praktizierenden hat.

Menschen die MBSR üben berichteten von mehr Gelassenheit und weniger Stressempfinden und Ängstlichkeit. Sie weisen weniger psychosomatischen Symptome auf, berichten hingegen von mehr Lebensfreude und haben ihre Entspannungsfähigkeit gesteigert.

Yoga und Buddhismus als Grundlage von MBSR

MBSR und Achtsamkeit ist dabei nichts neues oder gar eine Erfindung von Jon Kabat Zinn. Vielmehr basiert es auf grundlegenden Gedanken der Yogaphilosophie und auch den Lehren von Buddha. Im Gegensatz zu unserer westlichen Sichtweise, in dem wir Situationen von aussen betrachten, haben die asiatischen Lebensphilosophien den Blick ins Innere gerichtet.

Achtsamkeit Meditation

Es geht also nicht um Symptombekämpfung („Ich schlafe schlecht, ich muss etwas dagegen tun!“). Sondern darum, zu lernen, dass alle Lösungen bereits in uns sind. Denn unser wahrer Wesenskern ist frei von Schmerz, Leid und Bewertungen wie gut oder schlecht. Sondern er ist.

Dies zu erkennen, fällt uns oftmals rational operierenden Menschen in den Industrienationen schwer. Wir sind es gewohnt, für alles eine Erklärung, einen Grund, einen Sinn zu sehen.

Und damit kommen unsere Gedanken, unsere Sinneseindrücke, Bewertungen und letztendlich unsere Gefühle ins Spiel. Lassen wir diesen freien Lauf, schaffen wir Unglück. So sagt der Yoga als auch Buddha.

Lernen, Gedanken wahrzunehmen

Mit Achtsamkeit oder MBSR wie es moderner klingt, lernen wir in der Meditation achtsam auf eben diese Gedanken, Sinneswahrnehmungen, Bewertungen und Gefühle zu achten. Um uns so immer mehr davon zu distanzieren.

Es geht dabei nicht um das „wegdrücken“, ignorieren oder gar „umprogrammieren“. Denn letztendlich sind diese Gedanken und Wahrnehmungen und Gefühle da. Aber wir können lernen, uns nicht mehr damit zu identifizieren. Also nicht: „Ich bin krank“, sondern „Mein Körper zeigt mir, dass etwas nicht stimmt“. Letzendlich Grundlagen der Buddhistischen Vipassana Meditation, in einem leichten udn zugänglichen Kleid.

Meditation lernen

Stress und MBSR

Umgangssprachlich wird «Stress» meist als ein Sammelbegriff für Unbehagen, Überforderung und Anspannung verstanden. Also als ein schwer abzugrenzendes Leiden, das von aussen hervorgerufen wird und dem die Menschen scheinbar hilflos ausgeliefert sind. Bei Stress handelt es sich um ein ursprüngliches biologisches Reaktionsmuster bei Tieren und Menschen als Antwort auf erhöhte Beanspruchung („fight or flight“).

Heute kämpfen wir nicht mehr gegen Bären, und müssen auch nicht mehr vor ihnen wegrennen. Die stressauslösenden Situationen mögen sich geändert haben. Doch die Reaktionsmuster sind die gleichen. Nur, dass wir die zusätzlich gewonnene Energie nicht mehr abbauen und uns genügend regenerieren können.

Stress als Stressauslöser und Stressreaktion

Daher wird heute Stress als ein Zustand definiert, in dem für ein Individuum die gestellten Anforderungen die wahrgenommenen Bewältigungsmöglichkeiten übersteigen.

Stressauslöser können sein:

  • physikalischer Art (z.B. Kälte, Hitze, Lärm)
  • chemischer Art (z.B. Schadstoffe, Drogen)
  • körperlicher Art (z.B. Infektionen, Verletzungen)
  • mentaler Art (z.B. Angst, Überforderung)
  • sozialer Art (z.B. Einsamkeit, Leistungsdruck)
  • oder eine Kombination davon

Stressreaktionen können sich äussern:

  • im Körper (z.B. Bluthochdruck, Verspannung)
  • in Gedanken (z. B. Selbstvorwürfe, Grübeln)
  • in Gefühlen (z.B. Wut, Traurigkeit)
  • im Verhalten (z.B. Gereiztheit, Wunsch nach Betäubung)

Nicht jeder Stressauslöser ruft bei jedem Individuum die gleiche Stressreaktion hervor.

Im Zusammenhang mit Stress und MBSR fragt sich der Übende:

  • Welches sind die Stressauslöser in unserem Leben?
  • Wie bewerten wir sie?
  • Wie sind unsere Stressreaktionen?
  • Wie bewerten wir sie?
  • Lässt sich Stress beeinflussen?

und arbeiten daran, individuell angemessene Antworten darauf zu finden.

Wie lerne ich MBSR?

MBSR, also Achtsamkeit kann man nicht einfach mal schnell lernen. Es bedingt einer regelmässigen Praxis, die so nach und nach immer tiefer geht. Je mehr man Achtsamkeit und Mindfulness übt, desto feiner werden die Wahrnehmungen und Beobachtungen. Man kann die Grundlagen von MBSR in dem klassischen Format eines 8-Wochen-Kurses oder an einem Wochenendkurs zum Beispiel im Kloster lernen. Aber auch in einem intensiven Einzelcoaching – verschiedene Formate sind ebenfalls möglich. Der Schwerpunkt liegt dabei jeweils bei der Vermittlung und Praxis verschiedener Formen von Achtsamkeitsübungen.

Hinzu kommen Inputs und Gruppengespräche zu spezifischen Themen bzw. das Feedback des Coaches. Ein wichtiges Element stellt die regelmässige Übung der Kursteilnehmer/innen zu Hause zwischen den Kursterminen dar.

Was sind die Inhalte von MBSR?

Immer wiederkehrende Kernelemente des Achtsamkeitstrainings sind:

  • Achtsame Körperwahrnehmung
  • Achtsame Körperarbeit
  • Meditation im Sitzen und Gehen
  • Achtsamkeitsübungen für den Alltag

Achtsamkeit Yoga und Meditation

Für wen eignet sich MBSR?

MBSR beschäftigt sich mit Fragen des täglichen Lebens und kann von Menschen jeglichen Alters unabhängig von Beruf und Weltanschauung besucht werden. Allgemein kann gesagt werden, dass MBSR und Mindfulness sich für Menschen eignet, die

  • sich beruflich oder privat unter Stress fühlen
  • mit akuten oder chronischen Krankheiten leben
  • unter chronischen Schmerzen leiden
  • durch psychosomatische Beschwerden belastet sind
  • Beeinträchtigungen durch Ängste oder Depressionen erleben
  • an Schlafstörungen, Antriebslosigkeit oder Verstimmungen leiden

und

  • an einer Veränderung ihrer Situation arbeiten wollen
  • einen aktiven Beitrag zur Erhaltung oder zur Wiedergewinnung ihrer Gesundheit leisten möchten
  • eine sinnvolle Ergänzung zur medizinischen oder psychotherapeutischen Behandlung suchen
  • bewusster leben möchten
  • eine Methode zur Selbsterfahrung und Selbsterforschung erlernen möchten

Achtsamkeit vermittelt also eine Methode zur Selbsthilfe, ersetzt aber nicht eine notwendige medizinische oder psychotherapeutische Behandlung.

Achtsamkeit und Meditation mit Stefan

Achtsamkeitstraining mit Stefan Geisse

Stefan Geisse lehrt Achtsamkeit und Mindfulness. Nach intensiven Jahren in der Wirtschaft hat Stefan Geisse zu einem Leben ohne Stress gefunden. Dabei helfen ihm die asiatischen Wissenslehren des Ayurveda und Yoga. Aber auch der Buddhismus, der Achtsamkeit lehrt, hilft ihm, stressige Situationen besser zu meistern und sieht in ihnen ein wirksames Mittel der Stressbewältigung. Er ist Yoga- und Meditationslehrer, Achtsamkeitstrainer, zertifizierter Gesundheitscoach und Ayurvedischer Berater.

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