5. April 2017

Meditation

Was ist Meditation? In unserer heutigen Zeit erfahren viele Menschen Hektik, Stress und Reizüberflutung. Dazu kommt noch der Druck steigender Anforderungen im Alltag. Diese Erfahrung wird oft begleitet mit Unzufriedenheit, sinkender Lebensenergie und stressbedingten Symptomen wie Rückenschmerzen oder unterdrückte Aggression.

Unsere Gedanken führen oft ein unbewusstes Eigenleben. Sie kommen selten zur Ruhe, immer geht uns durch den Kopf was noch zu erledigen ist. Dazu gesellen sich Ängste und Sorgen. Wir verbringen einen Großteil unserer Zeit damit, uns mit der Vergangenheit oder der Zukunft zu beschäftigen.

Die Folge: Unsere Lebensqualität nimmt ab und unsere Gesundheit leidet.

Mit Meditation Inne halten

In der Meditation lernen wir, bewusst inne zu halten, auf unserem Atmen zu achten und den Moment bewusst wahrzunehmen. In der Meditation lernen wir, genau zu beobachten, was sich in jedem gegenwärtigen Augenblick zeigen möchte.

Gefühle, Körperempfindungen, Sinneswahrnehmungen und Gedanken und Bewertungen. Durch regelmässiges meditieren übernehmen wir Verantwortung für unser Wohlbefinden und unsere mentale und physische Gesundheit.

Achtsamkeit durch Meditation

Meditation ist achtsam und zugleich ohne Bewertung. In der Meditation lernen wir, beobachten was ist. Meditation bedeutet somit nicht, irgendwo hin zu gelangen wie es beispielsweise in Traumreisen geschieht. Sondern zu üben, vollkommen dort zu sein, wo wir gerade sind.

Bei der Achtsamkeit in der Meditation geht es also nicht um eine Flucht zu einem schönen Ort oder eine Ablenkung. Sondern um das wahrnehmen des Gewahrsams. Durch die Meditation finden wir nach und nach immer mehr zu innerer Ruhe, Entspannung und Ausgeglichenheit in unserem Leben, wir finden Entschleunigung.

Mit Meditation zu Ruhe und Ausgeglichenheit finden

Meditation ist also mit dem Geist im gegenwärtigen Augenblick zu sein. Wenn der Geist ruhig ist, ohne Erwartung, ohne Bewertung – das ist Meditation. Ein Geist, der zurück zu seiner Quelle gekommen ist, das ist Meditation.

Eine Reise nach innen mit Meditation

Das wundervolle an der Meditation: Um sie zu erfahren, muss man nicht nach Indien oder in eine abgelegene Höhle in den Himalaya pilgern. Sondern man kann sie an jedem Ort der Welt praktizieren, auch im eigene Wohnzimmer oder vor dem zu Bett gehen.

Denn Meditation bedeutet in diesem Moment tief nach innen zu tauchen. Unser verstreuter Geist, der nicht zur Ruhe kommt, alte Geschichten hervorbringt oder wilde Pläne für die Zukunft schmiedet, wird zurück zu seiner Quelle geführt. Dort wo es keine Bewertungen, wo es kein gut oder schlecht, kein „will ich“ aber auch keine Ablehnung gibt. Sondern nur Sein.

In der Meditation ist unser Geist wach. Unser Körper und seine Organe befinden sich in tiefer Ruhe.

Ausruhen in der gelassenen Tiefe deines Seins.

Loslassen und Meditation

Meditation bedeutet seinen Geist auszurichten. Dies geschieht mit Konzentration. Das bedingt diszipliniertes Üben und dranbleiben. Was anfangs schwer erscheint, wird nach und nach mit steigender Übungspraxis immer lockerer, immer weicher. Letztendlich ist Meditation ist Loslassen.

Wie meditiere ich?

In der Meditation üben wir

  • Ärger und Ereignisse aus der Vergangenheit loszulassen
  • Wünsche und Pläne für die Zukunft loslässt
  • In vollständiger innerer Ruhe verweilen und dennoch vollkommen gewahr zu sein
  • Diesen Augenblick zu akzeptieren und jeden Augenblick absolut mit Tiefe zu leben.

Meditation Stefan Geisse Achtsamkeit

Meditation ist ein Abenteuer — das größte, in das der menschliche Geist sich stürzen kann. Meditation heißt: einfach da sein, ohne irgendetwas zu tun — keine Handlung, keine Gedanken, keine Gefühlsregung. Du bist. Und das ist reines Entzücken. Woher kommt das Entzücken, da du doch gar nichts tust? Von nirgendwoher und von überall. Es kommt unverursacht, denn die Existenz ist aus dem Stoff, der Freude heißt. Osho, Das Orangene Buch

Wenn Du regelmässig meditierst wirst Du erfahren, dass Meditation geschieht. Sie ist keine Handlung an sich. Z Beginn wirst Du voraussichtlich Widerstände spüren, ein normaler Prozess: Dein Geist ist es nicht gewohnt zur Ruhe zu kommen. Seine Natur ist es, ständig aktiv zu sein.

Daher wird er versuchen, Dich von Deinen Bemühungen zu meditieren, abzulenken. Mit Gedanken wie „das kann ich eh nicht“, „ich will jetzt etwas Anderes tun“ oder auch ablenkenden Signalen des Körpers wie Rückenschmerzen, Kribbeln oder eingeschlafenen Beinen.

Dies gilt es auszuhalten. Um dann einen Zustand der Entspannung und inneren Ruhe zu gelangen. Du wirst erfahren, dass das wertvoll und kostbar ist. Und aus tiefer Ruhe kannst du neue Kraft schöpfen.

So wird Meditation zur Mühelosigkeit.

Entspannung im meditativen Zustand –Vorteile von Meditation

  • Tiefe Entspannung
  • Mehr Energie
  • Verbesserte Gesundheit
  • Absinken des Stresshormons
  • Klarheit und Fokus
  • Tiefe innere Zufriedenheit

 

„Meditation bedeutet, dich einfach jenseits des Verstandes zu begeben. jenseits der Funktionen des Verstandes, jenseits aller Festen des Verstandes, und einfach diese Stille zu betreten, bewegungslos, ohne Zögern — einfach reines Bewusstsein, eine stille Flamme, eine große Freude… aber nichts zu sehen. Eine große Klarheit des Sehens, eine weite Offenheit… der ganze Himmel gehört dir, doch nichts widerspricht dir, nichts hält dich ab. Zum ersten Mal hat das Nichts dir seine Türen geöffnet. Du bist einfach, in äußerster Stille.“ Osho, The Great Pilgrimage

Meditationstechniken

Neben der klassischen Vipassana-Meditation welche im Buddhismus entstand und der „konzentrierten Ausrichtung des Geistes“ (dharana) und den weiteren Übungsgliedern des Yoga (vgl. Patanjali Yoga Sutra), gibt es eine Vielzahl von Meditationsformen.

Die aktiven Meditationen von Osho wurden für den modernen Menschen entwickelt. Sie führen zunächst durch eine Phase von Bewegung und Ausdruck, in der sich der Meditierende von im Körper festgehaltenem Ballast des Alltags befreien kann. Das erleichtert den Zugang zu Stille, Achtsamkeit und entspanntem Sein. Dabei steht nicht Rückzug und Vermeidung im Vordergrund. In der Sicht von Osho heist Meditation auch, das Leben zu bejahen und zu feiern. Hier sind ein paar Meditationen von Osho aufgelistet.

Dynamische Meditation

Dies ist eine sehr aktive und kraftvolle Meditationstechnik. Durch Bewegung, Einsatz der Stimme und die Möglichkeit eines emotionalen Ausdrucks weckt die Dynamische Meditation die Lebensenergie. Gleichzeitig ermöglicht sie dem Meditierenden in ruhigen Phasen in die entspannte Stille des Augenblicks einzutauchen.

Kundalini Meditation

Die Kundalini Meditation ist als Gegenstück zur Dynamischen Meditation zu sehen. Sie wird auch Sonnenuntergangs-Meditation genannt (im Gegensatz zur Dynamischen Meditation, die bei Sonnenaufgang praktiziert wird). Sie besteht aus vier Phasen von je 15 Minuten: Schütteln, Tanzen, Lauschen der Musik und Entspannen. Diese Meditation wirkt wie eine Energiedusche, die den Tag abschütteln lässt und den Meditierenden weich zurücklässt.

Nataraj Meditation

Wie ein Blatt im Wind, bewegt von einer unsichtbaren Kraft, im Tanz völlig aufgelöst sein, so dass der Tänzer verschwindet, und nur noch der Tanz übrig bleibt – das ist der Nataraj, der “König des Tanzes”. Die Nataraj Meditation ist eine Tanzmeditation, die den Zustand von Meditation durch Bewegung und Ausdruck erschafft. Sie hat drei Phasen und dauert insgesamt 65 Minuten.

Nadabrahma Meditation

Es handelt sich dabei um eine einstündige Meditationstechnik in drei Phasen. Sie wurde von einer alten tibetischen Technik adaptiert, die ursprünglich in den frühen Morgenstunden gemacht wurde. Die Nadabrahma Meditation kann zu jeder Tageszeit gemacht werden, allein oder zusammen mit anderen. Es empfiehlt sich, bei dieser Methode einen nüchternen Magen zu haben und hinterher mindestens 15 Minuten nichts zu tun.

Devavani Meditation

Eine der sanften, aktiven Meditationensarten ist die Devavani Meditation. Devavani bedeutet “Göttliche Stimme”. In dieser Meditationstechnik lässt man seine Zunge von selbst bewegen und sanfte Laute erzeugen. Ganz so, als ob die göttliche Stimme durch den Meditierenden spricht. Diese Meditation kann tiefgehend entspannen und empfiehlt sich vor dem Schlafengehen.

Gourishankar Meditation

Diese Meditationstechnik, die am Abend gemacht wird, besteht aus vier Phasen von je 15 Minuten. Die ersten beiden Phasen sind eine Vorbereitung auf den spontanen Lathihan der dritten Phase. Dabei wird intensiv geatmet, so dass das Kohlendioxid, das sich im Blutstrom bildet, eine Art Höhenrausch erfühlen lässt. Ganz so, als sei man hoch oben auf dem Gourishankar, dem höchsten Gipfel im Himalaya, dem Mount Everest.

Mandala Meditation

Dies ist eine kraftvolle aktive Meditationstechnik. Sie stellt im Körper einen wohltuenden Kreislauf her, der den Meditierenden auf natürliche Weise in seine Mitte bringt. Dabei wird auf der Stelle gerannt, um so im eigenen Rhythmus die Kraft im Körper zu spüren, die vorher nicht wahrgenommen wurde. Durch das Drehen von Oberkörper und Augen kreiert der Energiekreis eine natürliche Form von Zentrierung in sich selbst. Ganz so, als ob mit einem „Mandala“ (Kreis) die eigene Energie gemalt würde.

Die Meditationseinleitungen stammen aus dem Orangenen Buch von Osho.

Stefan Geisse bietet Achtsamkeitskurse zur Steigerung der Resilienz, Stressbewältigung und Stress Prävention an. Dabei veranstaltet er Auszeiten im Kloster aber auch Yoga Wochenende in der Schweiz und Deutschland. Er ist Yogalehrer, Meditationslehrer, zertifizierter Gesundheitscoach aber auch Ayurveda Berater für Ernährung, Lebensführung und Psychologie.

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