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Wie Fasten meine Dankbarkeit stรคrkt

Warum Fasten fรผr mich so viel mehr ist als “nur” ein paar Tage nichts zu essen: Fasten reinigt den Kรถrper als auch den Geist, ich ziehe mich zurรผck und kann mich wieder besser spรผren und wahrnehmen.

Fasten als Ritual

Zu Beginn des Jahres faste ich. Es hilft mir, mich fรผr ein paar Tage zurรผckzuziehen.

Ich nehme meinen Kรถrper besser war, spรผre fรถrmlich, wie er arbeitet, alten Mรผll aussortieren und abtransportieren kann.

Aber auch auf der Geistigen Ebene darf alter Ballast verdaut werden. Das ist manchmal fordernd, zumal ich durch das Fasten auch dรผnnhรคutiger, sensibler und empfindsamer werde. (In der Ayurvedischen Lehre spricht man davon, dass durch das Fasten das vata dosha erhรถht wird, was zu erhรถhten Geistigen Prozessen fรผhrt).

Achtsamkeit und bewusster Umgang mit sich selbst

Auch ist es spannend zu erleben, wie ich mit der gewonnenen Zeit (kein aufwendiges Kochen, kaum Einkรคufe) umgehe. Nicht immer gelingt es mir, in dieser Zeit achtsam und bewusst zu sein. Ich ertappe mich dann, wie ich mich ablenke oder mich auch dem Schlaf hingebe (durch das erhรถhte Vata wird der nรคchtliche Schlaf auch gestรถrt bzw. ist flacher). Aber auch das ist in Ordnung, ich gestatte es mir.


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Neben den medizinisch beschriebenen Vorteilen wie Entgiftung und Entsรคuerung des Kรถrpers hat Fasten fรผr mich eine weitere grosse Bedeutung:

Das bewusste Wahrnehmen der Reduktion und Einfachheit. Auch Dankbarkeit spielt in diesen Tagen eine besondere Rolle fรผr mich.

Keine Ablenkung, sondern bewusstes Hinschauen

Mein Leben in der Schweiz (und ich denke ich spreche da fรผr alle westlichen Staaten) ist geprรคgt von รœberfluss, Schnelllebigkeit und Oberflรคchlichkeit. Fast alles ist selbstverstรคndlich. Fast alles ist sofort zu haben.

Konsum als Befriedigung.

Und Ablenkung und Betรคubung.

Ablenkung und Betรคuben von Gefรผhlen der Trauer, der Einsamkeit, der Schuld. Oder was fรผr das jeweilige Individuum gerade an Themen da sein mag.

Fasten hilft mir, mich wieder besser zu spรผren. Mir zu gestatten, in mich zu gehen, zu meditieren (auch in Verbindung mit den magischen Raunรคchten in den ersten Januartagen) und das annehmen, was gerade ist. Auch wenn es unangenehm erscheint.

Was ist Heilfasten

Eine der bekanntesten Fastenmethoden ist das sogenannte Heilfasten nach Buchinger. Hierbei ist keinerlei feste Kost erlaubt. Wรคhrend der Fastenzeit dรผrfen lediglich Tee, Wasser, Sรคfte und Gemรผsebrรผhe konsumiert werden, sodass nicht mehr als etwa 500 Kalorien pro Tag aufgenommen werden. Unterstรผtzt wird das Heilfasten durch erzwungene Darmentleerungen (Einlauf, Abfรผhrmittel).

Heilfasten dauert in der Regel nicht lรคnger als eine Woche, natรผrlich stets abhรคngig von der persรถnlichen Konstitution. Es ist sinnvoll, vor dem Heilfasten einen Arzt zu konsultieren. Hier findest Du viele hilfreiche Informationen zum Thema Fasten.


Wann sollte ich nicht fasten

Bei folgenden Einschrรคnkungen bzw. Erkrankungen sollte man nicht eigenverantwortlich fasten, sondern vorher einen Arzt konsultieren:

  • Diabetes mellitus Typ 1
  • Krebserkrankung
  • gravierende hormonelle Stรถrungen (z.B. starke Schilddrรผsenรผberfunktion)
  • psychische Erkrankungen, starke psychische Belastungen, starker Stress
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Einnahme von Blutverdรผnnungsmitteln (Marcumar o.รค.) oder Chemotherapeutika
  • Essstรถrungen, fehlende Gewichtsreserven
  • schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • gerade eine schwere, krรคftezehrende Krankheit oder Operation รผberstanden
  • jรผnger als 20 Jahre

Bei der Einnahme von Medikamenten und folgenden Beschwerden sollte ein Therapeut konsultiert werden, da es zu Verรคnderungen im Stoffwechsel kommen kann:

  • Fett- und Zuckerstoffwechselstรถrungen (Diabetes Typ-2)
  • erhรถhte Harnsรคurewerte
  • sehr starkes รœbergewicht
  • besonders hoher bzw. niedriger Blutdruck
  • sehr empfindliche Magenschleimhรคute

Fasten gestattet mir, mir bewusst zu machen, dass ich Dankbar sein darf, in solch einem wohlhabenden Land zu leben. Dankbar dafรผr, dass ich gesund bin. Dass ich sicher bin.

Dass ich alles um mich herum habe, was ich benรถtige, um ein gutes und erfรผlltes Leben fรผhren zu dรผrfen. Und Dankbarkeit zu spรผren, dass ich vor allem dies in mir selbst trage und gar nicht im Aussen suchen muss.

Meine Grossmรผtter haben unter Lebensgefahr Kartoffeln und Steckrรผben klauen mรผssen. Meine Grossvรคter haben in der Gefangenschaft Gras gegessen und ihren Urin getrunken. Da kann ich locker fรผr ein paar Tage den faden Geschmack im Mund ertragen.

Und mich abends auf ein Glas Saft freuen, der so kรถstlich schmeckt wie schon eine Ewigkeit nicht mehr.

Runterschalten und wieder dankbarer werden

Ich wรผnsche mir, dass wir alle ab und zu mal einen Gang runterschalten, Stress abbauen und uns bewusst machen, wie gut es uns geht. Und uns auch bewusst machen, dass temporรคrer Verzicht und Rรผckzug uns ermรถglicht, die unglaubliche Freude zu spรผren, sich wieder auf etwas freuen zu dรผrfen. Und sei es nur ein leckeres Essen.

Natรผrlich muss man dazu nicht fasten. Es ist nur eine Mรถglichkeit von vielen.

Vielleicht magst Du Dir รผberlegen, wie Du wieder ein Stรผck mehr Bewusstheit und Dankbarkeit in Dein Leben bringen kannst?

Alles Liebe Dir, Dein Stefan

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