Wie kann ich lernen, mich besser zu entscheiden?

Sich zu entscheiden ist ein komplexes Geschehen. Die fast unendlich erscheinenden Möglichkeiten unseres modernen Lebens machen dies nicht einfacher. Weissbrot oder Schwarzbrot? Heute gibt es bis zu 20 oder gar 30 Sorten verschiedenes Brot. Die Möglichkeit der Auswahl kann das Leben bereichern – oder auch einfach lähmen.

Nicht-Entscheide verfolgen uns oft ein Leben lang – als verpasste Chance. Fehlentscheidungen könne hingegen einfacher als Lernerfahrung verarbeitet werden.

Ein guter Entscheid braucht Gefühl und Verstand

Dabei hilft uns unser Wissen mit seinen Erfahrungen und Gelerntem für eine erste Orientierung. Doch auch Gefühle bewusst einzusetzen ist wichtig – sie weisen uns den Weg.

Denn auch bei klarem Verstand bleibt ein Teil unserer Motive unbewusst. So beeinflusst zum Beispiel unsere Tagesform, aber auch geschicktes manipulieren von aussen. Oft wählen wir auch das, was uns bekannt vorkommt, wir fühlen uns sicherer. Medizinisch betrachtet, setzt ein Wiedererkennen im Gehirn Dopamin frei, ein Glückshormon, das uns belohnt.

Schwierig wird es, wenn zwei gleich attraktive Varianten zur Verfügung stehen. Sage ich Ja zur Möglichkeit A, muss ich auf B verzichten. Und umgekehrt, entscheide ich mich für B, habe ich A verloren. Es stellt sich ein Gefühl ein, ohne das andere nicht sein zu können. Die Angst vor dem Verlust wird übermächtig, oft fühlen wir uns gehemmt uns für irgendetwas zu entscheiden.

4 Tipps um Entscheidungen zu erleichtern

1. Bewusst angehen: Der Mensch verfügt über die Möglichkeit, über Dinge bewusst nachzudenken und auch Einfluss zu nehmen. Er kann Neues ausprobieren und auch Weichen stellen. Wir haben die Fähigkeit, die Wekt so wahrzunehmen, dass sie erträglich für uns ist. Öffnen wir uns also für neue Sichtweisen und Ansichten!

2. Steuern Sie Ihre Aufmerksamkeit: Haben Sie einmal eine Entscheidung getroffen (und sei es auch nur druch einen einfachen Münzwurf, wenn beide Optionen vergleichbar sind), verlassen Sie bewusst den Gedankenraum um bei der anderen Option für die sich gegen entschieden haben. Dies ist Vergangenheit, entscheiden Sie sich bewusst, sich mit der (gewählten) Option auseinander zu setzen.

3. Lenken Sie Ihre Sinne und Ihren Geist. Und zwar achtsam auf das, was hier und jetzt wahrgenommen werden kann. Also beim Essen nicht von einem anderen Mahl träumen, sondern entscheiden Sie sich bewusst, den Geschmack des Essens bewusst wahrzunehmen. Geniessen Sie die Realität und lassen Sie sich von Gedanken an andere Optionen nicht aus der Ruhe bringen.

4. Stellen Sie sich konsequent offen und positiv den Dingen, für die Sie sich entschieden haben. Spüren Sie ihnen nach und nehmen Sie sie zumindest für den Moment als wertvolle Realität an.

Bei einem achtsamen Umgang mit Ihren Einstellungen, Gedanken als auch Bewertungen werden Sie nach und nach feststellen, dass sich das Wagnis lohnt, sich auf eine Entscheidung einzulassen – und nicht damit zu hadern. Sie erfahren etwas Neues über die getroffene Entscheidung als auch über sich selbst. Dies wiederum hilft Ihnen, auch zukünftig sich für Entscheidungen zu öffnen.

Achtsamkeitstraining und Meditation helfen

Dies bedingt natürlich neben Offenheit auch Übung. Hier kann Achtsamkeitstraining helfen, sich aktiv mit Ihren Gedankenmustern, Bewertungen als auch Prägungen und Einstellungen auseinanderzusetzen. Lernen Sie Achtsamkeit in einem Seminar im Kloster oder auch einem Meditationswochenende.

Achtsamkeit bedeutet, wertfrei Dinge, Situationen, Menschen aber auch Gedanken und Gefühle wahrzunehmen und dann bewusst sich zu entscheiden, wie man damit umgeht. Also nicht die Situation hat mich im Griff, sondern ich bin in der Handlungsfreiheit.

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