Zehn Ayurveda-Tipps für die Ernährung im Alltag

Ayurveda, das Wissen vom Leben hat schon vor tausenden von Jahren die Bedeutung einer abgestimmten, bewussten Ernährung erkannt. Diese 10 Ayurveda Tipps helfen, sich nach den wichtigesten Ayurvedischen Regeln zu ernähren.

1. Die richtige Menge essen

Essen Sie in Maßen, denn sowohl zu viel, als auch zu wenig Nahrung führen zu Störungen. Dazu vierteln Sie das Fassungsvermögen Ihres Magens in Ihrer Vorstellung: Zwei Teile sind für feste und ein Teil für flüssige Nahrung (wie Getränke oder Suppen) gedacht; der vierte Teil sollte frei bleiben, damit die Verdauungsfunktionen nicht gestört werden.

2. Zu den Mahlzeiten nicht trinken

Um das Verdauungsfeuer nicht zu löschen, sollte man eine bis anderthalb Stunden vor und nach dem Essen nichts trinken. Zum Essen hat sich das schluckweise Trinken von einem Glas heißen Wassers jedoch als verdauungsfördernd erwiesen. Ausnahmen vor dem Essen bilden auch verdauungsanregende Tees. Für die allgemeine Flüssigkeitsaufnahme sind warmes Leitungs- oder stilles Mineralwasser und Kräutertees am besten geeignet.

3. Hochwertige Nahrungsmittel essen

Ihre Nahrung sollte stets rein sein, d.h. hochwertig, frisch und mit Liebe zubereitet. Die beste Qualität bieten Eigenanbau und Bioläden, da hier die Produkte so wenig wie möglich mit Düngemitteln, Insektiziden, Konservierungsmitteln und Schadstoffen belastet sind. Zudem sollte man Nahrung aus der näheren Umgebung und Güter der Saison bevorzugen.

4. Gekochte und selbst zubereite Mahlzeiten bevorzugen

Kochen Sie möglichst selbst und essen Sie warme Mahlzeiten. Warme Speisen regen die Verdauung und den Stoffwechsel an. Selbst Schwerverdauliches kann dann besser aufgespaltet und verwertet werden. Mindestens sollten die Hauptmahlzeiten (Mittag- und Abendessen) warm zubereitet sein.

5. Individualität in Nahrungsauswahl und Zubereitung

Bedenken Sie bei der Wahl der Nahrungsmittel Ihre persönlichen Vorlieben und Verträglichkeiten d.h. ihre Konstitution (prakrti) sowie ihre gegenwärtigen Gesundheitsstörungen (vikrti).

6. Mit Muße essen und gut kauen

Essen Sie in Ruhe, jedoch nicht zu langsam. Kauen Sie die Nahrung gut durch widmen Sie dem Genuß beim Essen die volle Aufmerksamkeit. Sie nehmen dadurch Magen und Darm eine Menge Arbeit ab.

7. In angenehmer Atmosphäre essen

Essen Sie an einem geeigneten Ort, der mit Dingen versehen ist, die bei Ihnen Wohlbefinden hervorrufen. Die psychische Komponente ist bei der Nahrungsaufnahme sehr wichtig. Genießen Sie das Essen und widmen Sie ihm die volle Aufmerksamkeit. Wenn Sie viel reden, nebenbei lesen oder fernsehen, bringen Sie sich um einen hohen Genuß, beeinträchtigen die Verdauung und auf lange Sicht Ihre Gesundheit.

8. Regelmäßig essen und Zwischenmahlzeiten vermeiden

Essen Sie regelmäßig und vermeiden Sie unkontrollierte Zwischenmahlzeiten. Kaum etwas ist der Verdauung zuträglicher. Am besten ist es, erst wieder zu essen, wenn die vorangegangene Mahlzeit verdaut ist. Nur so werden die Verdauungs- und Stoffwechselprozesse nicht belastet. Deswegen sollten Sie viele Mahlzeiten und häufige Snacks vermeiden. Drei Mahlzeiten sind die Regel. Die Nahrung, die Sie morgens und mittags zu sich nehmen, sollte am Abend verdaut sein und das Abendessen am nächsten Morgen.
• Morgens haben wir eine träge Verdauungsfunktionen: kleines und leichtes Frühstück
• Mittags ist die Verdauungskraft am stärksten: Hauptmahlzeit
• Abends ca. drei Stunden vor dem Schlafengehen essen: leichte, warme Mahlzeit
• Auf keinen Fall abends Nahrungsmittel einnehmen, die die Transportfunktionen (srotas) beeinträchtigen wie Käse, Yoghurt und säuerliche Speisen.

9. Auf den ausgewogen Geschmack achten

Im Ayurveda gilt eine Mahlzeit als ausgewogen, die alle sechs Geschmacksrichtungen enthält. Idealerweise nimmt man diese in folgender Reihenfolge zu sich: süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb. Dies entspräche den Phasen der Verdauung. Das Kochen mit Ghee (Butterfett) intensiviert den Geschmack und fördert die Verdauung.

10. Auf die richtigen Kombinationen achten

Die lange Erfahrung des Ayurveda hat gezeigt, daß gewisse Nahrungsmittel nicht kombiniert werden sollten. Im Ayurveda werden diese “falschen Kombinationen“ immer wieder als Ursachen verschiedenster Erkrankungen angesehen. Sie behindern die Transportfunktionen und “verunreinigen” das Blut, was z.B. die Hauptursache vieler Hautkrankheiten ist.
• Milch niemals gemeinsam (also zur gleichen Mahlzeit) mit Saurem und Salzigem, Fleisch, Fisch, Knoblauch, Rettich, Granatäpfeln, Blattgemüse, Senf, Sesamsamen, Basilikum oder Bananen einnehmen.
• Milchfreundlich sind hingegen: Mango, Weintrauben, Honig, Ghee, Butter, Ingwer, Pfeffer, Zucker, Reisflocken, Gerste und die Amla-Frucht (Emblica officinalis).
• Fleisch sollte nicht mit Honig, Sesam, Milch, Rettich, Zucherrohrprodukten oder Sprossen kombiniert werden, denn dies würde zu verschiedenen Nervenstörungen führen.
• Fisch nicht mit Banane, Milch, Joghurt und Buttermilch kombinieren.
• Frische Früchte am besten nicht mit gekochten Speisen kombinieren. Saure Früchte nicht mit Joghurt oder Käse zusammen essen.

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