2. Februar 2017

Entspannungsübungen

Warum sind Entspannungsübungen heute wichtiger denn eh und jeh? Wir leben heute ein hektisches Leben, das sich seit einigen Jahren sogar noch deutlicher erhöht hat. Der Stress wächst uns sprichwörtlich über die Ohren.

Kaum Zeit, um an einer Sache zu blieben. Kaum Zeit, mal lange und ausführlich mit Freunden zu sprechen und sich auszutauschen. Kaum Zeit, das zu tun, was einem wirklich gut tut. Kaum Zeit, um Entspannung zu finden.

Bei Stress heöfen Entspannungsübungen

Doch nicht nur wenig Zeit macht uns Stress

Denn es sind oft unsere eigenen Einstellungen, die uns ein stressiges Leben bescheren. Alles perfekt machen zu müssen. Immer erreichbar sein zu müssen. Immer es allen recht machen wollen. Immer beliebt sein wollen, nie Nein sagen können.

Wer kenn diese oder ähnliche Glaubenssätze nicht? Oft haben sie sich bei uns seit frühester Kindheit eingeprägt. In einer Zeit, in der wir oft abhängig von unserem Umfeld, unseren Eltern, unserer Familie waren und ihre Verhaltensmuster übernommen haben. Weil wir nichts anderes kannten bzw. zulassen wollten.

Glaubenssätze sorgen für Stress

Je nachdem, welche Glaubenssätze ich in mir trage, beeinflusst dies mein Verhalten. Jemand der immer perfekt sein will (muss), findet schwer Zeit mal etwas für sich zu tun. Schliesslich gibt es dies noch zu tun. Oder jendes. Oder das. Es wird nie enden: Es gibt immer etwas zu tun, irgendwo kann noch etwas verbessert werden. Doch die Zeit wird nicht mehr, sondern sie rast vorbei. Purer Stress!

Entspannungsübungen bei Stress

Gefangen im Stress

Ein anderes Beispiel: Wie kann jemand Entspannung finden, wenn er immer auf der Suche nach Bestätigung ist, da er Anerkennung, Bestätigung, letztendlich Liebe sucht? Nachvollziehbare Bedürfnisse, wir alle tragen sie in uns. Ist jedoch der (oft unbewusste) Glaubenssatz so ausgeprägt, dass ich erst anerkannt, bestätigt, geliebt werde, wenn ich es meinem Gegenüber recht mache, bringt mich dies in eine verzwickte Situation

Man kann es nicht allen recht machen

Denn ich kann erst damit aufhören, wenn ich diese Anerkennung offensichtlich erfahre und auch bestätigt bekomme. Denn vorher werde ich daran zweifeln. Nur: Welcher Kollege, welcher Vorgesetzte tut dies?

Die Folge: Ich tue noch mehr, in der Hoffnung endlich das zu bekommen, was ich sehnsüchtig erhoffe: Geliebt zu werden. Und plötzlich bin ich der Mitarbeiter, der alle Sonderaufgaben bekommt. Schliesslich sage ich ja nicht Nein und gelte als einfach zu überreden. Ein Teufelskreis!

Warum sind Entspannungsübungen so wichtig?

Wenn wir uns dauerhaftem Stress aussetzen, reagiert unser Körper. Verspannungen nehmen zu, der Rücken schmerzt, wir beissen auf unsere Zähne (sich durchbeissen) und knirschen nachts damit. Schlafstörungen setzen ein, wir kommen aus dem nächtlichen Grübeln nur schwer heraus. Unsere Verdauung streikt unter dauerhaftem Stress oder wir werden öfters krank.

Die Liste liese sich schier endlos fortsetzen. Heute ist erwiesen, dass chronischer Stress zu einem der Hauptverursacher von Krankheit gezählt werden kann.

Entspannungsübungen bei chronischem Stress

Viele von uns sind Dauerstress und somit chronischem Stress ausgesetzt: In der Arbeit, aber auch der Familie mit zum Beispiel jungen Kindern, einem Krankheitsfall in der Bekanntschaft, finanzielle Sorgen. Auch hier ist die Liste gross.

Wir machen uns den Stress selber

Letztendlich ist es nicht entscheiden, welcher Stressor (zu wenig Zeit, zu viel Aufgaben, zu wenig Ressourcen usw.) auf mich einprallt. Es geht darum, wie ich persönlich damit umgehe. Die oben geschilderten Glaubenssätze spielen hier eine entscheidende Rolle.

Daran kann man arbeiten, ja sollte es sogar meiner Meinung nach tun.

Die Stressreaktion läuft automatisch ab

Doch auch das wird Stress nicht ganz ausschalten können.  Oder besser formuliert: Die Stressreaktion. Denn diese läuft automatisch ab, mit unserem seit Jahrtausenden einprogrammierten Überlebensmodus „Kampf oder Flucht“.

Was uns früher in einer lebensbedrohlichen Situation das Leben gerettet hat (der Körper hat innerhalb kürzester Zeit fast unglaublich zusätzliche Energiereserven dafür mobilisiert), ist heute ein Problem.

Denn wir sind in unserem Alltag in der Regel keinen Lebensbedrohlichen Situationen mehr ausgesetzt (ausnahmen wie z.B. Fahrzeugverkehr mal aussen vorgelassen). Doch das Programm ist dasselbe: Wir werden auf einen Kampf oder eine Flucht vorbereitet.

Stressreaktion mit Entspannungsübungen abbauen

Wenn ich nun also allgemeine Stressoren („keine Zeit!“) nicht vermeiden, meine individuellen Stressverstärker („sei perfekt!“) nicht abschwächen kann kommt es zu einer Stressreaktion.

Diese kann sich körperlich äussern (Verspannung, Bluthochdruck, Verdauungsprobleme), mental (nie zur Ruhe kommende Gedanken) oder auch habituell, also verhaltensbedingt (Aggressivität, nicht ausreden lassen können).

Hier kommen Entspannungsübungen ins Spiel: Es geht darum, körperlich aber auch geistig zu entspannen.

Stefan Geisse Meditation

Entspannung üben

Das ist leichter gesagt als getan. Denn läuft die Stressreaktion im vollen Gange, ist es für den Ungeübten fast unmöglich, Entspannung zu erreichen. Die Stresshormone fluten den Körper, die Gedanken sind auf einen möglichen Konflikt (Kampf oder Flucht) ausgerichtet, der Körper hat zu viel Energie.

Wird diese Energie nicht kanalisiert abgebaut, staut sie sich. Dir Folge: Der Körper verspannt. Muskeln werden hart. Da wir nun in einer sehr stressigen Zeit leben, werden die Pausen der Erholung und Regeneration immer kürzer. Ein Stressreiz jagt den anderen, wir sind oft gehetzt und nicht mehr Herr der Situation.

Möglichke Entspannungsübungen

Es gibt viele Entspannungsübungen. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder einfach mal einen ausgiebigen Waldspaziergang machen oder ein schönes Buch lesen.

Doch meine Erfahrung meiner Klienten bei chronischem Stress zeigt, dass es damit nicht getan ist. Die Wirkung der Entspannungsübung hält nur kurz an, schnell ist man wieder in den typischen Stressmustern gefangen.

Es scheint ein ständiger Kampf zwischen Stressabbau, stressigem Alltag und Stressabbau zu sein. Wobei das den Menschen schnell ermüdet und frustriert. Die Folge: Es wird oft zu scheinbar erfolgreich wirkenden Massnahmen, die scheinbar kurzfristig Entspannung bringen:

Das Glas Wein am Abend (oder schnell auch mal ein zweites), Fernsehen und andere Betäubung.

Nachhaltige Entspannungsübungen aus dem Yoga

Der Yoga, eine jahrtausendealte Wissenschaft, wird nach und nach auch von der Mitte der Gesellschaft als Lösung bei chronischem Stress entdeckt. Dabei geht es nicht um die vordergründig wie Gymnastik aussehenden Körperübungen allein. Auszeit nehmen: Folgende Übungen helfen Ihnen, sich zu entspannen, den Geist zur Ruhe zu bringen und wieder neue Kraft zu schöpfen.


Denn Yoga ist viel mehr: Es ist ein System, das uns lehrt, ganz bei uns anzukommen. In unserem innersten Wesenskern. Dort, so die Philosophie und auch meine Erfahrung, herrscht Wertneutralität. Es herrscht Frieden, Glückseligkeit. In den Momenten des Yoga, in denen der Geist zur Ruhe kommt und wir unser wahres Selbst wieder spüren, gibt es keine gängigen Bewertungsmuster wie gut oder schlecht. Auch die Gier nach oder das Ablehnen von etwas existiert dort nicht (laut der Yogaphilosophie sind dies wichtige Leid verursachende Faktoren).

Sondern Gleichmut. Glückseligkeit. Freude. Und auch Liebe und Mitgefühl.

Gleichmütig dem Stress begegnen

Diese Kernwerte, der Buddhismus nennt sie bhavanas, bringen und tiefen Frieden. Dabei muss verstanden werden, dass Gleichmut nichts mit „mir egal“ zu tun hat. Sondern mit dem Üben des Yoga entwickelt sich eine Haltung, die jede Situation, jeden Menschen so nimmt, wie sie oder er erst einmal ist. Wertneutral, ohne Bewertung oder Verurteilung.

Und das nimmt aus fast allen Situationen denen wir im Leben begegnen unglaublich Stress heraus. Wir nehmen Dinge weitgehend neutral war, sind ohne grosse Emotion und können sachlich und mit klarem Kopf entscheiden, wie wir damit umgehen. Wir sind Herr über uns – und unsere Sinne.

In meinen Augen ist das die Grundlage um ein zufriedenes, erfülltes und eben stressfreies Leben zu führen. Die Entspannung kommt dann von ganz allein. Ohne Fitnessstudio und ohne Glas Rotwein.

Stefan Geisse hat schon immer Entspannung im Leben gesucht. In der Jugend durch viel Sport, später durch Reisen und Beschäftigung mit Kunst und Literatur. Aber erst seitdem er Entspannungsübungen des Yoga praktiziert, fühlt er sich tief von innen heraus entspannt. Und zufrieden und glücklich.

Meditation und Achtsamkeit sind Entspannungsübungen die eine kurze Auszeit vom Stress bieten.

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